Spitzelaffäre kostet Ricke und Zumwinkel jeweils 250.000 Euro

Die Deutsche Telekom hat ihre Forderungen gegenüber Ex-Konzernchef Kai-Uwe Ricke und dem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Zumwinkel im Zusammenhang mit der Bespitzelung von Gewerkschaftern, Betriebsräten und Journalisten deutlich reduziert.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Deutsche Telekom hat ihre finanziellen Forderungen gegenüber Ex-Konzernchef Kai-Uwe Ricke und dem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Zumwinkel im Zusammenhang mit der illegalen Bespitzelung von Gewerkschaftern, Betriebsräten und Journalisten deutlich reduziert. Wie der Telekom-Einladung zur ordentlichen Hauptversammlung (PDF-Datei) am 12. Mai zu entnehmen ist, müssen beide nur noch jeweils 250.000 Euro aus eigener Tasche zahlen.

Ursprünglich hatte der Konzern die Ex-Manager aufgefordert, einen Schadensersatz von rund einer Million Euro zu leisten, weil sie ihre Sorgfaltspflicht verletzt und dem Unternehmen Schaden zugefügt hätten. Im Rahmen der Vergleichsvereinbarungen mit Ricke und Zumwinkel, die von der Aktionärsversammlung noch abgesegnet werden müssen, erhält die Telekom über eine Manager-Haftpflichtversicherung zusätzlich noch Zahlungen in Höhe von jeweils 350.000 Euro.

Das Landgericht Bonn hatte einen frĂĽheren Abteilungsleiter fĂĽr Konzernsicherheit bei der Telekom im November 2010 zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Dieser hatte die alleinige Verantwortung fĂĽr das illegale Ausspionieren von 42 Personen in den Jahren 2005 und 2006 ĂĽbernommen. Ăśber die Analyse von Telefondaten sollte herausgefunden werden, wie Unternehmensinterna an die Presse gelangten. Ricke hatte in dem Prozess jede Mitverantwortung fĂĽr illegales Handeln bestritten. (pmz)