Streit über Patente für weiße LED beigelegt
Osram Opto Semiconductors und der japanische Hersteller Nichia einigen sich über die Schutzrechte an Leuchtdioden-Technologie.
Osram Opto Semiconductors und der japanische Hersteller Nichia haben sich über die Schutzrechte an Leuchtdioden-Technologie geeinigt. Mit einem Austauschvertrag beendeten jetzt die Osram Opto Semiconductors GmbH und die japanische Optoelektronik-Firma Nichia Corporation ihre in Japan, den USA und Europa geführten Patentauseinandersetzungen. Nichia war Mitte der neunziger Jahre erstmals die Fabrikation blauer Leuchtdioden und Laser aus der kritischen Halbleitermaterial-Kombination Galliumnitrid/Indiumgalliumnitrid (GaN/InGaN) gelungen. Die Regensburger Tochter des Lampenherstellers Osram hatte kurz darauf einen Weg gefunden, mit dem Verfahren der so genannten Lumineszenz-Wellenlängenkonversion weißes Licht aus diesen blauen LEDs (Light Emitting Diodes) zu erzeugen -- zuvor konnten weiß leuchtende Kaltstrahler nur durch die Kombination verschiedenfarbiger LEDs hergestellt werden.
Beides sind Schlüsseltechnologien der Optoelektronik. Nichias blaue Halbleiterlichtquellen schließen eine Lücke im Rot/Grün/Blau-Spektrum der Grundfarben, Osrams weiße LEDs wiederum gelten als Revolution in der Beleuchtungstechnik, weil sie sehr viel kleiner sind, weniger Energie verbrauchen und eine längere Lebensdauer besitzen als konventionelle Lampen. Bislang finden sie überwiegend zur Hintergrundbeleuchtung von Displays Verwendung.
Jetzt räumen sich beide Parteien gegenseitig die Nutzungsrechte an ihren Entwicklungen ein. Nichia darf Phosphorkonverter zur Erzeugung von weißem Licht verwenden, und die Osram-Tochter kann die Technologien zur industriellen Herstellung von Leuchtdioden und Lasern aus GaN/InGaN-basierten Halbleitern einsetzen. (Richard Sietmann) / (wst)