Stripperinnen, Autos, teure Flüge: Crowdfunding-Projekt Skully ist pleite

Für ihren AR-Motorradhelm Skully haben die Entwickler auf IndieGogo fast das zehnfache des Geldes eingesammelt, um das sie gebeten hatten. Viele Kunden gingen aber leer aus, denn das Start-up ist jetzt pleite. Eine Ex-Mitarbeiterin meint zu wissen, warum.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 183 Kommentare lesen
Stripperinnen, Autos, teure Flüge: Crowdfunding-Projekt Skully ist pleite

Der AR-Helm Skully

Lesezeit: 2 Min.

Nachdem die Entwickler des AR-Motorradhelms Skully ihr Vorhaben für gescheitert erklärt haben, scheint nun deutlich zu werden, was dem erfolgreichen Crowdfungingprojekt zum Verhängnis wurde. Wie die Los Angeles Times berichtet, hat eine ehemalige Mitarbeiterin das Start-up aus San Francisco verklagt und den beiden Gründern Betrug vorgeworfen. Marcus und Mitchell Weller hätten mit dem vielen eingesammelten Geld einen verschwenderischen Lebensstil finanziert. Sie selbst habe das als Buchhalterin in betrügerischer Weise verschleiern sollen.

Der Motorradhelm Skully war 2014 einer der großen Erfolge auf der Crowdfunding-Plattform IndieGogo. Ähnlich der Google Glass sollte der Helm seinem Träger oder seiner Trägerin ein halbtransparentes Display mit Informationen anzeigen sollte. Dazu gehörte das Livebild einer Rückkamera, die das Geschehen hinter dem Fahrer einblenden sollte. Außerdem sollten Anweisungen und Hinweise eines Navigationssystems erscheinen sowie verschiedene Informationen des Smartphones. Steuern sollten die Fahrer das alles per Sprache. Das Finanzierungsziel für den Helm lag bei 250.000 US-Dollar – gesammelt wurden letztlich mehr als 2,4 Millionen.

Vergangenen Freitag nun hatten die Macher auf IndieGogo erklärt, dass das Unternehmen alle Aktivitäten unmittelbar einstellen müsste. Man habe keine neuen Geldquellen auftun können. Deshalb würden auch keine Helme ausgeliefert, obwohl die Interessenten dafür jeweils 1500 US-Dollar bezahlt haben. Aus den Unterlagen zu dem Rechtsstreit geht laut der US-Zeitung nun hervor, dass die Ex-Mitarbeiterin ihren Vorgesetzten vorwirft, das Geld unter anderem für teure Autos (eine Dodge Viper sowie eine zweite nach einem Unfall mit der ersten, vier Motorräder und ein gemieteter Lamborghini) und in einem Strip-Club ausgegeben zu haben. In der Liste findet sich demnach auch ein Last-Minute-Flug in der ersten Klasse nach Hawaii: Den habe Marcus Weller gebucht, als es ihm im Urlaub auf Bermuda nicht gefallen habe.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mho)