Studie: Facebook hängt Twitter beim Empfehlen von Nachrichten-Links ab
Facebook spielt beim Empfehlen von Nachrichten-Links eine immer wichtigere Rolle, während Twitter an Boden verliert. Das haben Forscher der Technischen Universitäten Dresden und Darmstadt herausgefunden.
Links zu Nachrichten werden immer häufiger über das Online-Netzwerk Facebook und nicht mehr über den Konkurrenten Twitter empfohlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Technischen Universitäten Darmstadt und Dresden. Wie die TU Darmstadt am Freitag mitteilte, wurden für die Untersuchung im vergangenen Jahr Artikel aus den beliebtesten 15 Internetportalen berücksichtigt.
2014 gaben die Leser 476.000 Beiträge insgesamt 75,4 Millionen Mal über Likes auf Facebook weiter. Lediglich 5,7 Millionen Mal twitterten sie diese, auf Google+ gab es rund 1,9 Millionen Mal One ups. "Twitter hat bei der Nachrichtenweitergabe an Boden verloren, während Facebook seinen Marktanteil ausbauen konnte", sagte Professor Thorsten Strufe von der Fakultät Informatik der TU Dresden. "Diese Entwicklung könnte zu einem Monopol für Facebook bei der Nachrichtenweitergabe in Sozialen Netzen führen", sagte Professor Oliver Hinz, Fachgebietsleiter im Bereich Electronic Markets an der TU Darmstadt. Wie viele Personen die geteilten Beiträge aber tatsächlich bei Facebook und Twitter zu sehen bekommen ist aufgrund der unterschiedlichen Algorithmen der Plattformen eine andere Frage.
Die Wissenschaftler sammeln die Daten seit 2012. Sie wollen damit vor allem die Nutzung sozialer Netzwerke erforschen. Insgesamt ging die Zahl der Empfehlungen 2014 im Vergleich zum Jahr davor steil nach oben – von knapp 40 Millionen auf rund 83 Millionen. Beliebteste Quelle war nach Angaben der beiden Hochschulen bild.de (19,3 Millionen) gefolgt von Spiegel Online (17 Millionen), Zeit.de (8,7 Millionen), Focus Online (8,1 Millionen) und Welt.de (7,6 Millionen). (mre)