Studie: Mittelstand zögert bei Social Media und der Cloud

Die Initiative "Antrieb Mittelstand" zeigt mittels des Digitalisierungsbarometers auf, dass deutsche Unternehmen noch großen Nachholbedarf im Internet haben. Besonders Online-Handel, Social Media und Cloud-Computing werden vernachlässigt.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Branchenübergreifend haben mittelständische Firmen hierzulande bei Online-Anwendungen großen Nachholbedarf. Die Themen Cloud Computing, Online-Handel und Social Media werden teilweise noch immer recht stiefmütterlich behandelt. Jedoch ist der Digitalisierungsgrad nicht unbedingt von der Branche, sondern viel mehr von der Größe des Unternehmens abhängig. Je größer der mittelständische Betrieb, um so größer ist auch der Nutzungsgrad der digitalisierten Funktionen. Das geht aus dem ersten Digitalisierungsbarometer hervor, dass die Initiative 'Antrieb Mittelstand' erstellte.

"Wir konnten bei mittelständischen Firmen aller Branchen feststellen, dass sie die Chancen des digitalen Zeitalters noch nicht optimal nutzen", sagt Christian Rätsch, Leiter Marketing KMU bei der Telekom und Initiator von Antrieb Mittelstand. Um im internationalen Wettbewerb auch künftig bestehen zu können, müssten die Unternehmer nachrüsten, so Rätsch weiter. Schlusslicht des Branchenrankings im Bezug auf Online-Nutzung ist das Gastgewerbe, Spitzenreiter sind die mittelständischen Betriebe aus dem Bereich „professionelle Dienstleistungen“.

Die Studie setzt 100 Digitalisierungspunkte (DP) als Durchschnitt fest.

(Bild: Antrieb Mittelstand)


Während der Mittelstand deutschlandweit vor allem von der E-Mail gebraucht macht (80 Prozent) und auch Buchhaltungsanwendungen von 70 Prozent der Befragten regelmäßig genutzt werden, sind Online-Shops mit 16 Prozent und Social-Media-Auftritte mit nur knapp 25 Prozent wenig verbreitet. Auch wenn mehr als dreiviertel der befragten Unternehmen eine Internetpräsenz unterhalten, so nutzen aber nur 42 Prozent Suchmaschinenoptimierungsfunktionen (SEO), um diese auch zu verbessern. 13 Prozent der Befragten gaben sogar an, keine Internetseite zu benötigen. "Jede Firma muss heute im Internet zu finden sein, sonst wird sie in fünf Jahren gar nicht mehr gefunden", kommentiert Christian Rätsch das Ergebnis. Besonders mithilfe von E-Commerce und Online-Marketing könnten Unternehmer ihr Geschäft kräftig ankurbeln, so Rätsch.

Die Nutzung von Notebooks und Smartphones in mittelständischen Unternehmen wird nach Ergebnissen der Studie immer wichtiger. Zudem nutzen zwei von drei Unternehmen mobile Endgeräte regelmäßig, wogegen Tablets bisher kaum verbreitet sind. Knapp 20 Prozent setzen ein solches Produkt derzeit ein. Auch das Thema Cloud hat noch keinen Zugang in den Mittelstand gefunden, unabhängig von Branche und Mitarbeiterzahl. Aktuell bezieht lediglich jeder zehnte Mittelständler Sicherheitslösungen und nur rund acht Prozent der Unternehmen nutzen Geschäftssoftware aus der Cloud.

An der Studie "Digitalisierungsbarometer" nahmen 1550 IT-Entscheider teil, die in mittelständischen Unternehmen mit mehr als 49 Mitarbeitern beschäftigt sind. Die IT-Entscheider kamen dabei aus zehn unterschiedlichen Wirtschaftszweigen und wurden zu ihrer Beschäftigung mit rund 50 Themen aus den Bereichen "Online-Vermarktung", "IT/TK-gestützte Prozesse", "Mobiles Arbeiten" und "Cloud Services" sowie zur Nutzung dieser Technologien befragt.

(roh)