Suuntos erste "smarte" Sportuhr mit Bluetooth
Suunto bringt mit der Ambit3-Reihe die ersten Sport- und Outdoor-Uhren, die Meldungen von einem gekoppelten Smartphone anzeigen können. Zudem wechselt der Hersteller bei der Sensor-Anbindung auf Bluetooth 4.0 Low Energy alias Bluetooth Smart.
Das finnische Unternehmen Suunto bietet mit seiner ab September erhältlichen Ambit3-Reihe erstmals Uhren mit Smartwatch-Funktionen an. Die Ambit3 Peak (mit bis zu 50 Stunden Laufzeit im GPS-Modus, siehe auch Update am Ende des Artikels) tritt dabei die Nachfolge des aktuellen Outdoor-Modells Ambit 2 an, während die Ambit3 Sport die Neufassung des Sportvariante Ambit 2S ist. Beide Geräte sollen in der Lage sein, auf einem via Bluetooth 4.0 Low Energy (LE) alias Bluetooth Smart gekoppelten iPhone oder iPad mit installierter "Suunto Movescount App" eintreffende Anrufe, Textmitteilungen und Push-Benachrichtigungen anzuzeigen. Eine Android-Unterstützung ist in Arbeit.
Auch die Daten absolvierter Trainingseinheiten sollen sich zum Smartphone hochladen und die Uhren per Movescount App konfigurieren lassen. Somit muss man diese Modelle hierfür nicht mehr – wie die aktuellen Suunto-Uhren – per USB mit einem Rechner verbinden, der seinerseits Kontakt zum hauseigenen Online-Portal Movescount aufnimmt.
Wie Polars neues Flaggschiff V800 überwachen die Uhren der Ambit3-Reihe außerhalb des Trainings die Aktivität des Nutzers. Schrittzähler und Schlaftracker dienen unter anderen dazu, präzisere Erholungsempfehlungen anzeigen zu können. Einen Bewegungssensor hat bereits die aktuelle Ambit-2-Reihe eingebaut; dieser dient allerdings lediglich dazu, einen Energiesparmodus zu aktivieren, wenn die Uhr abgelegt wird.
Smarte Sensoren
Weiterhin setzt Suunto bei der Ambit3-Reihe erstmals Bluetooth Smart zur Kopplung externer Sensoren ein. Das bisher verwendete Funkprotokoll ANT beziehungsweise ANT+ lässt das Unternehmen damit offenbar fallen. Somit kann man die bisherigen Brustgurte, Rad- und Laufsensoren mit den neuen Modellen nicht mehr nutzen. Dafür lassen sich kommende Suunto-Sensoren mit BT-4.0-tauglichen Smartphones verwenden, auf denen eine passende Fitness-App installiert ist – oder etwa mit der neuen Sportuhr V800, mit der Polar bereits den Wechsel auf Bluetooth Smart vollzogen hat.
Einen ersten Sensor, der mit BT-4.0-LE zur Ambit3 funkt, hat Suunto bereits angekündigt: einen Brustgurt, der auch im Wasser die Herzfrequenz des Trägers misst. Allerdings funkt der Gurt nicht wie Polars Bluetooth-Smart-Gurt H7 den Wert dabei parallel auf 5 kHz (das klappt nämlich auch im Wasser), sondern speichert die Herzfrequenz für eine spätere Auswertung. Letzteres soll mit den Ambit3-Uhren und der Smartphone-App klappen.
Konkurrent Garmin setzt bei aktuellen Sportuhren zwar bereits Bluetooth Smart ein, allerdings nur für die Verbindung zu Smartphones und Tablets. Externe Sensoren werden bei den Modellen des Unternehmens hingegegn weiterhin über ANT+ angebunden. Das verwundert allerdings kaum: ANT+ ist eine Entwicklung von Dynastream, seit Ende 2006 eine Garmin-Tochter.
Preise für die Modelle der kommenden Ambit3-Reihe hat Suunto bislang noch nicht genannt.
Update:
Da die Angabe der Laufzeit offenbar zu Missverständnissen geführt hat, hier eine genauere Erläuterung: Die "Ambit3 Peak" läuft im "Outdoor-Modus" bis zu 50 Stunden am Stück. Dabei erfasst sie laufend (in kurzen Abständen) die aktuelle GPS-Position, zeichnet die zurückgelegte Strecke auf und bietet Funktionen wie Routenführung. Im reinen Uhrenmodus ohne weitere Outddor- oder Sportfunktion hält der Akku aber wesentlich länger durch. Die aktuelle Ambit 2 läuft mit einer Ladung mehrere Wochen.
Unklar ist bislang, ob die Smartwatch-Funktionen nur im Sport- beziehungsweise Outdoor-Modus zur Verfügung stehen oder aber auch im Uhrenmodus – und wie stark sie sich dann auf die Laufzeit auswirken. (nij)