Teldafax-Pleite: Kein Ende des Strafprozesses in Sicht

Im Strafprozess gegen drei Manager des pleitegegangenen Energiedienstleisters Teldafax zeichnet sich derzeit kein Ende ab. Vorsorglich hat das Gericht bis zum Januar 2017 Verhandlungstage terminiert.

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Stromzähler

(Bild: dpa, Jens Büttner/Archiv)

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  • dpa

Vor dem Bonner Landgericht läuft die Beweisaufnahme inzwischen seit mehr als einem dreiviertel Jahr. Das Verfahren werde sich ins neue Jahre hineinziehen, sagte ein Gerichtssprecher auf Anfrage. Konkrete Aussagen über einen möglichen Zeitrahmen wollte er nicht machen. Damit könnte der Teldafax-Prozess erheblich länger dauern als ursprünglich erwartet, auch wenn der letzte ehemalige Teldafax-Chef Gernot Koch im Februar 2015 die Verantwortung für die Insolvenzverschleppung übernommen hatte. Vorsorglich hat das Gericht bereits Verhandlungstage bis zum 10. Januar 2017 terminiert.

In dem Strafverfahren um Teldafax müssen sich drei ehemalige Vorstände des Billigstromanbieters wegen Insolvenzverschleppung, Untreue und Bankrotthandlungen verantworten. Die Teldafax-Insolvenz war mit rund 500.000 geschädigten Kunden der erste große Zusammenbruch eines Unternehmens auf dem Strommarkt. Das Unternehmen hatte sich mit einem Geschäftsmodell in den Ruin getrieben, das niedrige Strompreise mit Vorauszahlungen einer ständig wachsenden Zahl von Neukunden finanzierte.

Unterdessen können sich ehemalige Teldafax-Kunden nun doch Hoffnungen auf Rückerstattungen machen. Wie das Handelsblatt vor wenigen Tagen berichtete, sammelte der Insolvenzverwalter Biner Bähr nach eigenen Angaben inzwischen 214 Millionen Euro von Großgläubigern ein. Hinzu kämen 40 Millionen Euro an Zinsen. Bevor er das Verfahren 2017 beenden will, möchte Bähr noch weitere 100 Millionen Euro eintreiben. Das Geld fließt in die Insolvenzmasse, aus der Forderungen bedient werden. ()