Telefonieren mit Prepaid-Strom
Afrikas Alltags- und Geschäftsleben läuft inzwischen weitgehend über Handys. Einem Großteil der Bevölkerung fehlt jedoch der Zugang zum Stromnetz. Preiswerte Solarladestationen sollen Abhilfe schaffen.
- Jens Lubbadeh
Techniker und Datenspezialisten des Berliner Start-ups Mobisol wollen in Afrika mobile Solarlade-Systeme verkaufen, wie Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe berichtet (das Heft können Sie hier bestellen). Mit einem Photovoltaik-Modul ausgerüstet, können die Mobisol-Geräte Strom für Handys und Lampen erzeugen.
Die Geräte könnten eine Marktlücke schließen, denn mehr als 70 Prozent der Bevölkerung in Ostafrika leben laut Weltbank auf dem Land und stehen zumeist ohne Stromversorgung da. Zugang zu einem Mobilfunknetz jedoch besitzen die meisten. So ist das Handy zur zentralen Schnittstelle des Alltags- und Geschäftslebens geworden: Gesundheitsversorgung, Einkäufe, Geldtransfers, Notfalldienste, Versicherungen – alles läuft über Handys.
Der Flaschenhals war die Stromversorgung. "Viele Kenianer haben ein Telefon, bevor sie einen Platz zum Aufladen haben", heißt es in der Studie. Entsprechend begehrt sind die wenigen Stromanschlüsse, die sich finden lassen. In diese Lücke will Mobisol vorstoßen. Seit 2010 hat Mobisol über 680 Systeme installiert, mit zahlenden Kunden in Tansania, Kenia und Ghana. Bis Ende 2013 sollen insgesamt 3000 Geräte im Einsatz sein. Der Clou: Die Kunden zahlen ihre installierten Solarsysteme in Raten ab, und zwar landesüblich per Handy über M-Pesa.
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(jlu)