Telekom Austria verstärkt Engagement in Bulgarien

Der österreichische Telecom-Konzern will in Bulgarien zwei Kabelnetzbetreiber zukaufen: Megalan Network und Spectrum Net.

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Der Konzern Telekom Austria (TA) will in Bulgarien zwei Kabelnetzbetreiber zukaufen: Megalan Network und Spectrum Net. Die Verträge sind unterzeichnet, die wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen stehen aber noch aus. Der TA gehört in Bulgarien bereits der führende Mobilfunk-Netzbetreiber M-Tel, der mit 5,4 Millionen Kunden fast den halben Markt bedient. Es handelt sich um das kundenstärkste Mobilfunknetz der TA, die insgesamt mehr als 19 Millionen Mobilfunkkunden hat.

M-Tel ist mit einer EBITDA-Marge (Verhältnis von Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen zum Umsatz) von über 53 Prozent sehr profitabel. Entsprechend soll der größte Teil des Kaufpreises von 83 Millionen Euro für die beiden Kabelnetze aus dem bulgarischen Geldfluss bezahlt werden. Im Preis ist ein Ende 2011 fälliger, erfolgsabhängiger Teil von 14,5 Millionen enthalten. Die beiden Kabelnetze sollen für etwa eineinhalb Jahre eigenständige Gesellschaften bleiben und von den bisherigen Managern weiter geführt werden. Noch dieses Jahr soll es Produktbündel mit Mobilfunk unter der Marke M-Tel geben.

Megalan ist der führende Breitbandanbieter im Privatkundensegment in Sofia und bietet sowohl Breitband- als auch IPTV-Dienste an. Spectrum Net konzentriert sich darauf, Breitband-, Sprach- und IT-Dienste im Geschäftskundenbereich in den 13 größten Städten Bulgariens bereitzustellen. 2009 betreuten die beiden Unternehmen zusammengenommen 85.400 Anschlüsse. Damit setzen sie 2009 25,3 Millionen Euro um und erzielten ein EBITDA von 7 Millionen.

Die TA erwartet starkes Wachstum im bulgarischen Breitbandmarkt, zumal die offizielle Statistik Bulgarien die geringste Breitband-Verbreitung der gesamten EU zubilligt. Die gezählten Anschlüsse weisen aber gleichzeitig die höchste durchschnittliche Datenrate der EU auf. Dies könnte ein Hinweis auf diverse informelle Netze sein, über die sich mehrere Nutzer einen Anschluss teilen. Pay-TV ist in Bulgarien weit verbreitet, so dass die TA auf gute Geschäfte mit IPTV hofft. (anw)