Computex

Thunderbolt zum Nachrüsten

Asus will eine PCIe-Steckkarte anbieten, die Thunderbolt auf etlichen hauseigenen Mainboards nachrüstet.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Müssig

Asus' Nachrüstkarte ThunderboltEX

Auf seinem Messestand stellt Asus die Thunderbolt-Nachrüstkarte ThunderboltEX aus, mit der man rund zehn verschiedene Asus-Mainboards, die ab Werk keine solche Buchse haben, nachrüsten kann. Die Steckkarte braucht dazu außer ihren PCI-Express-Steckkontakten (PCIe x4) zwei Zusatzkabel: ein Grafikkabel, welches ein DisplayPort-Signal über die Slotblende zuführt, sowie ein internes Kabel namens System Link.

Letzteres ist laut Asus notwendig, um volle Thunderbolt-Kompatibilität inklusive Hot-Plugging und Stromversorgung zu erreichen. Außerdem muss die Mainboard-Firmware kräftig mithelfen, damit Thunderbolt reibungslos funktioniert: Gerade beim Hot-Plugging geht es um geschickte Verwaltung der ineinander verschachtelten I/O-Adressbereiche der PCIe-Bridges in den extern angestöpselten Thunderbolt-Geräten.

Eine Liste kompatibler Mainboards gibt es derzeit noch nicht, doch es dürften hauptsächlich welche mit Z77- und H77-Chipsätzen sein, etwa das P8Z77-V Pro mit "TB_Header". Einen Preis nennt Asus ebenfalls nicht, ein Schnäppchen dürfte die Karte wie alle Thunderbolt-Hardware aber nicht werden. Achtung: Asus hat auch andere Produkte namens Thunderbolt im Angebot, wobei es sich aber um Kombi-Karten mit Sound- und Ethernet-Adapterchips handelt. Die ThunderboltEX-Karte soll (und darf) erst verfügbar sein, wenn Microsofts Treiber-Tester ihr OK gegeben haben.

Die Lösung, das DisplayPort-Signal über ein Schleifenkabel zuzuführen, mag seltsam erscheinen und an selige 3Dfx-Voodoo-Zeiten erinnern, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Während alle Mainboards mit fest einbauter Thunderbolt-Buchse das Videosignal der im Prozessor integrierten Intel-GPU ausgeben (zumindest solange man nicht Lucid Virtu einsetzt), lässt sich ThunderboltEX direkt mit dem Signal einer viel potenteren GeForce- oder Radeon-HD-Karte füttern. Weil DisplayPort rein digital arbeitet, gibt es keine Verluste der Bildqualität durch das Schleifenkabel. (mue)