US-Astronaut: Erste "Weltraum-Blume" auf Raumstation ISS erblĂĽht
Nachdem die Crew der ISS im Sommer 2015 das erste Mal auf der Raumstation gewachsenen Salat essen konnte, ist nun die erste Blume auf der ISS erblĂĽht. Das hat die NASA auch dem beherzten Eingreifen von Astronaut Scott Kelly zu verdanken.
Die nach Darstellung von US-Astronaut Scott Kelly erste im Weltraum gezüchtete Blume ist eine orangefarbene Zinnie. "Ja, es gibt andere Lebensformen im All", schrieb er auf der Internationalen Raumstation ISS am Wochenende im Kurznachrichtendienst Twitter. Dazu präsentierte er ein Foto der Blüte.
Zinnie ist sensibel
Erst im August hatte die sechsköpfige Besatzung auf dem Außenposten der Menschheit erstmals selbst gezogenen Salat geerntet und genüsslich verzehrt. Die nun frisch erblühte Zinnie sei zwar nicht perfekt gewachsen, aber das Experiment habe trotzdem wertvolle Erkenntnisse über Pflanzen im All geliefert, teilte Nasa-Veggie-Expertin Gioia Massa mit. So sei die Zinnie ein gutes Lehrstück, um etwa den Anbau von Tomatenpflanzen vorzubereiten.
Zinnien brauchen ungefähr 60 bis 80 Tage, bis sie voll entwickelt sind. Und sie reagieren wesentlich sensibler auf Umwelteinflüsse als der Salat, der im Sommer geerntet werden konnte. Während ihres Wachstums gab es unter anderem Probleme mit zu viel Luftfeuchtigkeit und einem zu großen Druck auf die Pflanzen. Dann wiederrum drohten die Zinnien auszutrocknen. Scott Kelly trat laut NASA in diesem Moment als Retter der Pflanzen auf, weil er darum bat, sich nicht an das vorgegebene Bewässerungsschema halten zu müssen. Er wässerte die Pflanzen daraufhin nach Gefühl und diese erholten sich bis zur Blüte.
Pflanzen im Weltall (8 Bilder)
Veggie-Programm
Mit ihrem sogenannten Veggie-Programm erforscht die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa, wie Pflanzen in Mikroschwerkraft wachsen und gedeihen. Bereits 1982 hatte die Sowjetunion auf der damaligen Raumstation Saljut 7 nach Angaben des Guinness-Buchs erstmals Pflanzen im Weltall gezogen.
Seit Monaten züchten Astronauten auf der ISS verschiedene Pflanzen. Die Experimente sind Teil der Vorbereitung für einen Langzeitflug etwa zum Mars. Die Pflanzen entwickeln sich in der Raumstation unter rotem, blauem und grünem LED-Licht. Selbst gezüchtetes Gemüse könnte künftig eine Nahrungsquelle für Raumfahrer auf Langzeitmissionen sein. Das Weltraum-Gewächshaus ist im Mai 2014 auf der ISS eingezogen.
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(Mit Material der dpa) / (kbe)