US-Investor KKR will Deutsche Glasfaser Holding übernehmen

KKR will das Unternehmen zusammen mit dem bisherigen Haupteigner zum Marktführer aufbauen. Die Deutsche Glasfaser bietet vor allem im ländlichen Raum sehr schnelle Internet-Anschlüsse mit symmetrischen Geschwindigkeiten.

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Glasfasern
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Das niederländische Unternehmen Reggeborgh und der US-amerikanische Investor KKR wollen künftig das Geschäft der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser neu ordnen und gemeinsam ausbauen. Dafür will KKR einen nicht näher bezifferten Mehrheitsanteil an Deutsche Glasfaser übernehmen. KKR war bis 2014 drei Jahre lang Mehrheitseigner des Netzbetreibers Versatel, bevor Anteilseigner United Internet von seiner Rückkaufoption Gebrauch machte.

Der bisherige Haupteigner Reggeborgh will sich weiter über die Deutsche Glasfaser am Breitbandausbau in Deutschland beteiligen. Dafür wollen KKR und Reggeborgh rund 450 Millionen Euro an "langfristigem Kapital" zur Verfügung stellen. Noch im Laufe dieses Jahres soll mit dem beschleunigten Ausbau des Glasfasergeschäfts begonnen werden. Die Deutsche Glasfaser baut und betreibt Glasfasernetze für Unternehmen und Privathaushalte (FTTH, Fibre to the Home) vorwiegend im ländlichen Raum (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern).

Nun will die Firma, die nach eigenen Angaben bisher rund 100.000 Haushalte ans Internet angeschlossen hat, Marktführer beim Glasfaserausbau in Deutschland werden. Der Branchenriese Deutsche Telekom, der seine Glasfaseraktivitäten nach einer kurzen Drangperiode weitgehend zu Gunsten der VDSL-Technik ruhen lässt, gibt an, bisher 500.000 Haushalte per Glasfaser angeschlossen zu haben.

Für Privatkunden bietet die Deutsche Glasfaser Internet-Anschlüsse mit symmetrischen Geschwindigkeiten inklusive Telefondiensten und anderem mehr für monatlich 34,95 Euro (Up- und Downlink liefern jeweils bis zu 100 MBit/s). Damit liegt das Unternehmen zumindest hinsichtlich der Internet-Anschlussart über dem Niveau von gängigen ADSL-, VDSL- und Kabelanschlüssen für Privatkunden, die nur für asymmetrische Geschwindigkeiten ausgelegt sind. Optional lassen sich TV-Dienste und höhere Geschwindigkeiten buchen.

"Unsere Auftragsbücher sind mehr als gefüllt. Gemeinsam mit unseren strategischen Partnern werden wir nun zahlreiche neue Projekte initiieren und unsere Netze weiter verdichten", sagte Jordi Nieuwenhuis, Geschäftsführer von Deutsche Glasfaser. Das Unternehmen ist seit 2012 am Markt und hat seinen Ursprung in der Investmentgesellschaft Reggeborgh, zu der bis vor kurzem auch Reggefiber gehörte, einer der Netzwerkakteure in den Niederlanden. (dz)