Übertaktbare Server für den Hochfrequenz-Börsenhandel

Der Hardware-Hersteller Supermicro bietet spezielle Server und Workstations für den Hochfrequenz-Börsenhandel an. Darin lassen sich 150-Watt-Xeons übertakten, Supermicro sichert 4 GHz zu. Außerdem hat Supermicro einige Speichermodule der Typen PC3-12800R und PC3-14900R – also Registered DIMMs mit SDRAMs der Typen DDR3-1600 und DDR3-1866 – für den übertakteten Einsatz auf dem Mainboard Super X9DAX-iF qualifiziert.

Beim High-Frequency Trading (HFT) kommt es auf minimale Latenzen an. Einige HFT-Börsenhändler stellen deshalb ihre Server in Rechenzentren auf, die besonders dicht an Börsen liegen oder investieren gar in spezielle Hochgeschwindigkeitsnetze. Die Firma Supermicro hat ihre "Hyper-Speed"-Server anlässlich der Konferenz High Frequency Trading World New York vorgestellt. Auch die Firmen Appro (jetzt zu Cray gehörig) und SGI hatten 2011 spezielle HFT-Server angekündigt.

Durch das Übertakten auf 4 GHz erreicht der Xeon E5-2687W eine besonders hohe Single-Thread-Rechenleistung. Wegen seiner hohen TDP von 150 Watt vermarktet ihn Intel als Workstation-CPU – für Server sind eher die Typen mit maximal 130 Watt vorgesehen. Auf dem Supermicro Super X9DAX-iF lässt sich der Xeon E5-2687W auf knapp mehr als 4 GHz bringen, indem man seinen höchsten Turbo-Multiplikator von 38 einstellt und den Basistakt um 6 Prozent auf 106 MHz anhebt. DDR3-1600-Speicher läuft dann statt mit 800 mit knapp 850 MHz, laut Supermicro sind mit manchen RDIMMs (PDF-Datei) dank der 16 Speicherfassungen des Boards immerhin noch 256 GByte RAM möglich. Für den Vollausbau von 512 GByte sind LR-DIMMs nötig.

Das Mainboard Super X9DAX-iF steckt im SuperServer 7047AX-TRF (Tower) und dem 2-HE-Rack-Server SuperServer 6027AX-TRF. Von beiden Systemen gibt es auch Varianten mit Einschüben für SAS- statt SATA-Festplatten und den nötigen RAID-Hostadaptern. (ciw)