UmsatzrĂĽckgang bei Telekom Austria
Der ehemalige österreichische Monopolist musste im ersten Quartal einen Rückgang bei Umsatz und operativem Ergebnis verkraften, konnte seinen Nettogewinn dank eines günstigeren Finanzergebnisses aber steigern.
Die Telekom Austria Group meldet fĂĽr das erste Quartal 2010 einen UmsatzrĂĽckgang von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf nunmehr 1,126 Milliarden Euro. Auch der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist um 6,4 Prozent auf 426 Millionen Euro gefallen. Durch geringere Abschreibungen, niedrigere Wechselkursverluste und weniger Zinsem sowie den Verkauf von Immobilien konnte der Quartalsgewinn unter dem Strich dennoch um 6,9 Prozent auf 91,2 Millionen Euro gesteigert werden, was 21 Cent je Aktie entspricht.
Die Gesamtzahl der Mobilfunkkunden ist um sechs Prozent auf 19 Millionen gewachsen, doch fallen die Umsätze je Kunde schneller. Besonders in Österreich (Mobilfunk und Festnetz) und Bulgarien (Mobilfunk) ist der Umsatz rückläufig. In Bulgarien wächst der Markt gemessen an den SIM-Karten nicht mehr, Tarife und Zusammenschaltungsentgelte sinken aber auch dort. Aus allen anderen Märkten werden Kundenzuwächse gemeldet. Immer mehr Österreicher greifen aber zur TA-Billigmarke Bob, was den Umsatz, aber auch die Kundengewinnungskosten drückt.
Im österreichischen Festnetz konnte die A1 Telekom Austria den Kundenverlust weiter bremsen. Von Januar bis März gingen netto nur noch 3200 direkte Anschlüsse verloren, im Vorjahresquartal waren es noch 8000. Im Jahresabstand wurden netto 18500 Anschlüsse abgezwickt. Das TA-Festnetz transportiert nur noch 13,6 Prozent aller Sprachminuten (nach 16 Prozent im 1. Quartal 2009), der Löwenanteil von 78,4 Prozent wird von den vier österreichischen Mobilfunknetzen abgewickelt.
Dass die Festnetz-Konkurrenz noch mehr unter Druck sein dürfte sieht man am deutlichen Rückgang der entbündelten Leitungen: Diese fielen in den letzten zwölf Monaten von 295.700 auf nunmehr 283.000. Die Zahl der von Mitbewerbern weiterverkauften DSL-Anschlüsse der TA ist um über 15 Prozent auf 53.600 gerutscht. Zudem ist der Marktanteil der alternativen Festnetz-Anbieter an den Sprachminuten von 9,1 auf 8 Prozent geschrumpft. (vbr)