Versandbuchhändler profitieren von Onlinegeschäft
Das Onlinegeschäft des Versandbuchhandels wächst so stark, dass es den deutlichen Rückgang bei klassischen Angeboten abfängt. Doch das Wachstum geht größtenteils auf die Kappe eines einzigen Anbieters.
Das Onlinegeschäft sorgt bei Versandbuchhändlern für ein leichtes Umsatzplus. Im vergangenen Jahr konnte die Branche ihre Erlöse um 4 Prozent auf etwa 2,7 Milliarden Euro hochschrauben, wie der Bundesverband deutscher Versandbuchhändler am Dienstag in Ulm mitteilte. Das Plus sei vor allem auf Amazon zurückzuführen.
Den Angaben nach dürfte der Online-Handel 2013 allein mit Büchern einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro gemacht haben – eine deutliche Zunahme von fast 19 Prozent. Diese Marktmacht scheint Amazon bei Verhandlungen mit Verlagen inzwischen als Druckmittel einzusetzen. Für andere Versandbuchhändler blieben im Onlinegeschäft Umsätze von rund 400 Millionen Euro. Insgesamt erlöste der Versandbuchhandel im Internet 2013 etwa 2,3 Milliarden Euro.
Auf einem absteigenden Ast befinde sich dagegen weiterhin der klassische Versandbuchhandel. Der Verkauf etwa über Kataloge oder das Telefon sei um mehr als 11 Prozent auf 400 Millionen Euro zurückgegangen.
Zu beobachten ist der Abwärtstrend laut Mitteilung unter anderem auch an der Insolvenz des Traditionsunternehmens Weltbild. Viele Jahre sei es führend im Kataloggeschäft gewesen und habe die Umsätze der Branche entscheidend mitbestimmt. Der Verband geht davon aus, dass sich die negative Entwicklung beim traditionellen Versandbuchhandel auch im laufenden Jahr fortsetzt. (mho)