Vodafone gibt Navigationssoftware Wayfinder frei

Erst stellte Vodafone offiziell seinen Wayfinder ein – jetzt gibt es den Quellcode des Projekts unter einer BSD-Lizenz. Für die Anbindung von Kartendaten aus dem Open-Streetmap-Projekt ist aber noch Entwicklerarbeit nötig.

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Von
  • Christian Kirsch

Vier Monate nachdem Vodafone das Aus für seine Navigationssoftware Wayfinder bekannt gegeben hat, stellt das Unternehmen den Code nun unter die BSD-Lizenz. Betroffen ist "der größte Teil der bei Wayfinder Systems entwickelten ortsabhängigen und navigationsbezogenen Software", wie es auf der Webseite des Projekts heißt.

Dazu gehören die verteilten Backend-Server, Werkzeuge zu ihrer Verwaltung und zum Konvertieren von Kartendaten sowie Clients für Android, iPhone und Symbian S60. Kartenmaterial gibt es jedoch nur beispielhaft. Zwar gebe es einen kleinen Cluster mit freien Daten aus dem Open-Streetmap-Projekt. Der eigentliche Wayfinder-Server funktioniere jedoch nicht mit diesen – Entwickler seien herzlich eingeladen, diese Probleme zu beheben.

Vodafone hatte die schwedische Firma Wayfinder erst Ende 2008 für 23 Millionen Euro übernommen. Ihre Software sollte dem Provider Umsätze im Navigationsgeschäft und bei der lokalisierten Suche bescheren. Doch nachdem erst Google eine kostenlose Navigationssoftware für Android vorstellte und Nokia mit Ovi Maps anschließend ebenfalls Navigation zum Nulltarif auf den Markt warf, drehte Vodafone seiner Tochterfirma im März den Hahn zu.

Gegen ein Wayfinder-Ende hatten unter anderem Blinde und Sehbehinderte in einer Online-Petition protestiert, da damit auch der speziell auf ihre Bedürfnisse angepasste Wayfinder Access für Nokia-Geräte eingestellt worden wäre. Auch sein Code findet sich jetzt im Git-Repository. (ck)