VorpX-Treiber für Oculus Rift: Konventionelle Spiele als Virtual Reality
Mit dem VorpX-Treiber lassen sich etliche konventionelle Spiele mit der Oculus Rift in der virtuellen Realität bewundern. Die Beta-Version kostet 29 Euro, danach wird's teurer.
Für die Oculus-Rift-Brille gibt es zwar schon einen ganzen Haufen Software – dabei handelt es sich aber eher um kleinere Projekte. Abgesehen von Team Fortress 2, Half-Life 2 und Hawken fehlen große Spiele-Produktionen. Mit dem VorpX-Windows-Treiber kann man nun 89 konventionelle Spiele fit für Virtual Reality machen; mit dabei sind aktuelle Blockbuster wie Tomb Raider, Bioshock Infinite, Borderland 2 und Call of Duty - Black Ops 2.
Der Bremer VorpX-Entwickler Ralf Ostertag hatte seinen Treiber bereits vor der Auslieferung der ersten Oculus-Rift-Brillen angekündigt – nun ist die öffentliche, kostenpflichtige Beta-Fassung verfügbar: Für 34,51 Euro (29 Euro plus Mehrwertsteuer) bekommt man zwei Beta-Lizenzen sowie kostenlose Updates bis zur finalen 2.0-Version. Wer die 2.0-Version haben möchte, muss wieder bezahlen, plant Ostertag. Eine kostenlose Test-Version soll in einigen Wochen veröffentlicht werden.
Anders als der kostenlose Open-Source-VR-Treiber Vireio, der zurzeit elf Spiele unterstützt, und der kommerzielle Treiber TriDef 3D (12 Spiele), beherrscht VorpX nicht nur DirectX-9-Titel, sondern unterstützt auch die Versionen 10 und 11.
VorpX bietet zwei unterschiedliche Rendering-Methoden: Einmal Z-Buffer-3D, bei der aus einer Rendering-Perspektive nur durch Pixelverschiebung eine zweite Ansicht errechnet wird, und einmal den "echten" Geometrie-Modus, für den zwei komplett unabhängige 3D-Ansichten gerendert werden. Die Z-Buffer-Variante kostet kaum Rechenzeit, im Geometrie-Modus halbiert sich die Framerate grob. Alle unterstützten Spiele laufen im Z-Buffer-Modus, im Geometrie-Modus ist es ungefähr nur die Hälfte.
Angetestet
In einem kurzen Test liefen Bioshock Infinite und Skyrim auf Anhieb problemlos mit der VorpX-Beta, anders als beim Vireio-Treiber (den wir mit Half-Life 2 testeten) mussten wir keine manuellen Einstellungen vornehmen. Wer frickeln will, kann das aber:Justieren lassen sich neben dem Blickwinkel auch die Korrektur der chromatischen Aberration und die Empfindlichkeit des Headtrackers.
Außerdem kann man mit gedrückter mittlerer Maustaste in die Ecken des Bildes schauen – sehr sinnvoll, da man durch den großen Blickwinkel der Brille nur den mittlereren Bereich des Bildes sehen kann, die Statusanzeigen aber meist in den Außenbereichen angeordnet werden. In Zwischensequenzen lässt sich mit der Löschen-Taste oder mit Shift-Mausrad herauszoomen, so dass man den kompletten Bildinhalt zu Gesicht bekommt.
Auch wenn per Treiber angepasste Spiele prinzipbedingt niemals ein so überzeugendes Eintauchgefühl liefern können wie von vorneherein für Virtual Reality konzipierte Titel: Es macht großen Spaß, mit der Oculus Rift durch aufwendige Spiele wie Bioshock Infinite oder Skyrim zu wandern – auch wenn man die Titel schon stundenlang auf einem konventionellen Monitor gespielt hat, erkennt man sie unter der VR-Brille kaum wieder.
[Update] Informationen zum TriDef-3D-Treiber sowie zu DirectX ergänzt.
(jkj)