Vorratsdatenspeicherung: FDP-Chef Lindner fordert erneut Schutz von Daten
Auf dem Landesparteitag der FDP Sachsen-Anhalt kritisierte der Bundesvorsitzende erneut die von der groĂźen Koalition beschlossene EinfĂĽhrung der Vorratsdatenspeicherung.
Nachdem sich die große Koalition kürzlich darauf verständigt hat, noch vor der Sommerpause die Vorratsdatenspeicherung zu verabschieden, forderte der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner auf dem FDP-Landesparteitag von Sachsen-Anhalt erneut den Schutz von persönlichen Daten. "Wer garantiert, dass Daten nicht in die falschen Hände geraten?", sagte Lindner. Empfindliche Informationen dürften nicht gesammelt und verarbeitet werden.
FDP-Landesvize Marcus Faber hält die Vorratsdatenspeicherung für grundgesetz- und europarechtswidrig. Auch widerspreche sie der Unschuldsvermutung gegenüber unbescholtenen Bürgern. Es gehe niemanden etwas an, wann und mit wem er wie lange telefoniere oder wem er E-Mails schreibe. Das habe auch das Bundesverfassungsgericht mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung bestätigt. Justizminister Heiko Maas (SPD) sei für ihn der Umfaller des Jahres: Noch vor fünf Monaten habe er die VDS kategorisch ausgeschlossen, heute schreibe er das entsprechende Gesetz.
Auf dem Landesparteitag der FDP Sachsen-Anhalt haben die Delegierten den 36-jährigen Jungunternehmer Frank Sitta zum neuen Landesvorsitzenden gewählt, der die Nachfolge von Cornelia Pieper antritt. Sitta will die Landes-FDP entstauben und dabei auf zeitgemäße Themen sowie moderne Kommunikation setzen. Der 36-Jährige aus Halle gilt als weitgehend unbeschriebenes Blatt in der Politik. 2008 gründete er sein eigenes Kongress- und Eventmanagement-Unternehmen, verschob den Fokus im Lauf der Zeit aber immer mehr auf die Themen Personal, Weiterbildung und Recruiting. ()