Webcamgate: Staatsanwaltschaft erhebt keine Anklage
Der Staatsanwalt und das FBI haben im Fall der durch eine Schulbehörde überwachten Computer von Schülern in Philadelphia keine kriminellen Absichten entdeckt.
Im Fall der durch eine Schulbehörde überwachten Computer von Schülern in Philadelphia haben der zuständige Staatsanwalt Zane Memeger und die Ermittlungsbehörde FBI ihre Ermittlungen abgeschlossen. Bei keinem an diesem Fall Beteiligten sei eine kriminelle Absicht zu erkennen gewesen. Daher werde keine Anklage erhoben, heißt es in einer Mitteilung. Die Staatsanwaltschaft habe einen Aspekt des Falles noch vor dem neuen Schuljahr abschließen wollen. Jetzt laufen noch zivilrechtliche Klagen gegen den Schulbezirk.
Im Februar 2010 war bekannt geworden, dass die Schulbehörde vom Lower Merion School District seine Schüler per fernsteuerbarer Webcam auf ausgeteilten Notebooks ausspioniert hat. Der Untersuchungsbericht einer Rechtsanwaltskanzlei ergab, dass die meisten Überwachungsmaßnahmen auf Meldungen über gestohlene oder verlorene Laptops initiiert worden waren. In manchen Fällen hatten die beteiligten Personen anscheinend vergessen, die Webcams wieder abzuschalten. Ein Bundesrichter entschied daraufhin, dass das FBI Zugriff auf die gesammelten Daten bekommen sollte, also auch auf die heimlich von 40 Schülern angefertigten 30.564 Webcam-Fotos und 27.428 Screenshots. (anw)