Werbefirmen suchen Alternative zur UDID

Weil Apple die Identifizierung von iPhones mittels Gerätenummern gestoppt hat, will ein Reklamekonsortium nun eine Alternative implementieren.

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Werbefinanzierte Gratis-Apps gibt es viele. Was viele Smartphone-Nutzer nicht bedenken: Reklamenetzwerke werten die Nutzung vieler dieser Apps akribisch aus, um Anzeigen zielgenauer schalten zu können – und nutzen beispielsweise unter iOS eindeutige ID-Nummern, sogenannte UDIDs mit denen sich auch Kundenprofile bilden lassen.

Vor kurzem hat Apple diese Praxis eingeschränkt, so dass sich die Branche nach alternativen Wegen umsehen muss. Ein Konsortium hat nun einen neuen technischen Weg vorgeschlagen, um das Profiling der Nutzer von kostenlosen Apps weiterführen zu können, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe – allerdings diesmal datenschutzfreundlicher.

Die Mobilwerbefirma Velti und sieben andere Unternehmen wollen statt der UDID eine Kennung namens "ODIN" verwenden, was für "Open Device Identification Number" steht. Die ODIN basiert auf den MAC-Adressen von Smartphones, mit denen die Netzwerkschnittstellen der Geräte gekennzeichnet sind. Weil die ODIN nur eine kryptografische Hash-Funktion der MAC-Adresse bildet, könne man über sie nicht mehr auf die Identität eines Smartphone-Nutzers zurückschließen, sagt Krishna Subramanian von Velti.

Diese Argumentation dürfte nicht jeden überzeugen, denn auch als Hash-Darstellung ist eine ODIN nach wie mit einem konkreten Gerät zugeordnet. "Für zielgerichtete Werbenetzwerke ist dies eine wichtige Komponente", sagt Subramanian. Mit den Werbe-Einnahmen würde schließlich die Entwicklung kostenloser Apps finanziert. Wenn Apple hier nicht kooperativ sei, gebe es als Konsequenz weniger solcher Apps. Das ODIN-System soll angepasst auch auf Android-Geräten laufen. Das Konsortium verspricht, ein Opt-Out-Verfahren zu implementieren, mit dem man sich via Web aus dem Tracking abmelden kann.

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(bsc)