Whistleblower-Preis für Edward Snowden
Juristen gegen den Atomkrieg, Transparency International und die Vereinigung deutscher Wissenschaftler ehren den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter für seine Enthüllungen zur US-Überwachung.
Der US-Amerikaner Edward Snowden erhält den zweijährlich vergebenen deutschen Whistleblowerpreis 2013. Dies gaben die deutschen Sektionen von Juristen gegen den Atomkrieg (IALANA) und Transparancy International sowie die Vereinigung deutscher Wissenschaftler (VDW) bekannt. Snowden bekommt den mit 3000 Euro dotierten Preis für seine Enthüllungen über die Praktiken US-amerikanischer Geheimdienste am 30. August überreicht. Er soll ihm über einen Anwalt oder eine in Russland agierende Menschenrechtsorganisation ausgehändigt werden.
Mit dem deutschen Whistleblowerpreis werden Personen ausgezeichnet, "die in ihrem Arbeitsumfeld oder Wirkungskreis schwerwiegende mit erheblichen Risiken oder Gefahren für Mensch und Gesellschaft, Umwelt oder Frieden verbundene Missstände aufgedeckt haben", heißt es. Dabei nehme der Whistleblower in Kauf, dass sein Alarmschlagen mit erheblichen Nachteilen für die eigene berufliche Karriere, die persönliche Existenz oder die von Angehörigen verbunden sein kann.
Mit ihrer Entscheidung, den Whistleblowerpreis 2013 an Snowden zu geben, folgen IALANA und VDW – Transparency International ist neu in diesem Jahr dabei – der eigenen Tradition des 1999 erstmals verliehenen Preises: Im Jahre 2011 ging er an den Kernforscher Rainer Moormann und an "Anonymous" für das Video "Collateral Murder". Heute ist bekannt, dass "Anonymous" der US-Gefreite Bradley Manning ist, dessen Prozess vor einem US-amerikanischen Militärgericht kurz vor dem Ende steht. Manning droht eine lebenslange Haftstrafe. Vor wenigen Tagen bekam er den Sean-McBride-Preis des internationalen Friedensbüros. (anw)