Windows 10 verteilt Updates via P2P-Filesharing weiter

In Windows 10 hat Microsoft eine neue Methode für die Update-Verteilung eingebaut. In der Standardeinstellung lädt jedes Windows 10 Home oder Pro Teile von Updates an andere Nutzer hoch - sowohl im LAN als auch per Internet.

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Windows 10
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan Schüßler
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Die Übermittlungsoptimierung lässt sich in den Windows-10-Einstellungen abschalten oder auf das lokale Netz beschränken.

Wer unter Windows 10 Updates installiert, lädt diese dabei nicht zwingend von Microsoft selbst oder einem Content Delivery Network herunter. Microsoft hat eine Funktion namens "Übermittlungsoptimierung" eingebaut, mit der PCs, auf denen Updates bereits installiert sind, Teile davon an andere Windows-10-Clients weiterverteilen.

Und diese "Übermittlungsoptimierung" funktioniert nicht nur im LAN, sondern auch über das Internet – was natürlich die eigene Internet-Verbindung belastet. Damit greift Microsoft auf das gleiche Konzept zurück, das Filesharing-Dienste seit jeher verwenden: Statt Dateien auf einem oder mehreren zentralen Servern vorzuhalten, dienen auch all jene PCs als Downloadquelle, die das gefragte Update bereits erhalten haben.

Windows 10

Windows 10 soll das letzte Windows sein, aus dem klassischen Betriebssystem wird "Windows as a Service". Doch obwohl Microsoft es im ersten Jahr verschenkt, gibt es viel Kritik, etwa an der Datensammelwut und am Gedrängel zum Upgrade.

Das Verfahren hilft dem Hersteller, eigene Bandbreite zu sparen, und kann bei der Veröffentlichung größerer Update-Brocken auch für eine schnellere Verteilung zu den Anwendern sorgen – nämlich dann, wenn Microsofts eigene Bandbreite zur Neige geht.

Wie Microsoft in den FAQ zum Thema Übermittlungsoptimierung sagt, soll das Verfahren die Sicherheit der Updates nicht gefährden. Die Echtheit der Updatepakete werde vor der Installation genauso überprüft, wie bei Downloads, die direkt von Microsoft kommen.

Microsoft hat entschieden, diese Funktion in Windows 10 in der Standardeinstellung zu aktivieren. Wer nicht will, dass der eigene PC munter Upload-Traffic für patchbedürftige Anwender erzeugt, kann das in den Einstellungen abschalten - entweder ganz oder nur für die Internet-Verbindung,

Die Option für die Übermittlungsoptimierung befindet sich unter Update und Sicherheit --> Windows Update --> Erweiterte Optionen --> Übermittlung von Updates auswählen. Wer Windows 10 im Heim- oder Firmen-LAN auf mehr als einem Gerät laufen hat, sollte die Option durchaus eingeschaltet lassen, sie aber auf "PCs in meinem lokalen Netzwerk" beschränken.

Im Idealfall bietet der eine PC dann anderen Rechnern im gleichen Netzwerk die Updates an. Dies kann zum einen tatsächlich helfen, die Internetbandbreite zu schonen. Zum anderen dürfte es schneller gehen als der Download von Updates aus dem Internet.

Eine gezieltes Ein- oder Ausschalten der Übermittlungsoptimierung für bestimmte Verbindungen ist nicht vorgesehen. Allerdings soll die Funktion auf getakteten Verbindungen (etwa LTE) nicht aktiv werden, auch wenn sie prinzipiell eingeschaltet ist.

Dafür muss die Verbindung Windows 10 allerdings ausdrücklich als getaktete Verbindung bekannt sein, was bei einer WLAN-Verbindung zu einem LTE-Router nicht automatisch passiert. Die Option dafür findet sich in den Einstellungen unter Netzwerk und Internet --> WLAN --> Erweiterte Optionen.

Windows 10 (10 Bilder)

Windows 10 auf einem Surface Pro 3: Startmenü mit Kacheln.
(Bild: Screenshot)

(jss)