Winklevoss-Zwillinge lassen im Streit über Facebook nicht locker

Nachdem die Zwillinge vor einem Berufungsgericht mit ihrem Vorhaben gescheitert sind, einen Vergleich mit Facebook-Gründer Mark Zucker annullieren zu lassen, wollen sie nun vor den Supreme Court ziehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 52 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Streit über die Facebook-Gründung findet kein Ende. Die Winklevoss-Zwillinge, die Mark Zuckerberg vorwerfen, ihnen die Idee für das Online-Netzwerk gestohlen zu haben, wollen jetzt vor das Oberste Gericht der USA ziehen, den Supreme Court. Das berichtet das Weblog AllThingsD. Am Montag hatten Tyler und Cameron Winklevoss zuvor die nächste Schlappe erlitten. Ein Berufungsgericht lehnte es ab, sich noch einmal mit ihrem Fall zu beschäftigen. Beim Obersten Gericht ist nicht sicher, ob es sich überhaupt der Sache annehmen wird; die Richter wählen meist Fälle aus, in denen es um grundsätzliche Verfassungsfragen geht.

Die Zwillinge, die mit Zuckerberg in Harvard studierten, wollen einen Vergleich aus dem Jahr 2008 annullieren lassen, der ihnen damals 65 Millionen Dollar eingebracht hatte. Sie werfen Facebook vor, sie bei der Einigung über den Tisch gezogen zu haben, und würden gern ihre Ideenklau-Vorwürfe wieder aufgreifen.

Das Berufungsgericht hatte den Zwillingen bereits im April eine Abfuhr erteilt, zuletzt wollten sie, dass es sich noch einmal in größerer Runde mit ihrem Fall beschäftigt, was auch abgeschmettert wurde. Jetzt will ihre Anwaltsfirma das Oberste Gericht einschalten, mit der Begründung, die Entscheidung des Berufungsgerichts stehe im Widerspruch zu Präzedenzfällen.

Die Winklevoss-Zwillinge hatten zu Studienzeiten ihren Kommilitonen Zuckerberg als Programmierer für eine eigene Website engagiert, die sie zusammen mit ihrem Partner Divya Narendra aufbauen wollten. Zuckerberg, so behaupten die Winklevoss-Brüder, habe ihnen jedoch ihre Idee gestohlen und heimlich sein eigenes Soziales Netzwerk namens Facebook aufgezogen. Das ist heute ein Unternehmen mit einem geschätzten Wert von mehr als 50 Milliarden Dollar. Auch der Wert des Vergleichs stieg durch die Aktienanteile inzwischen auf deutlich mehr als 100 Millionen Dollar.

Zuckerberg muss sich auch gegen Vorwürfe eines ehemaligen Holzpellets-Händlers wehren, der Anspruch auf bis zu 80 Prozent an Facebook erhebt. Der Mann behauptet, als Partner Zuckerbergs Arbeit an einer Seite mit dem Namen "The Face Book" finanziert zu haben. Facebook bezeichnet einen Vertrag und E-Mails, die er präsentierte, laut Medienberichten als Fälschung. (anw)