Cebit

Zeiss-Headtracker kommt im April

Eigentlich ist der Zeiss-Headtracker für die hauseigene Videobrille Cinemizer OLED gedacht, das Gerät lässt sich aber auch ohne Zeiss-Brille verwenden. Außerdem neu im Programm: Scheuklappen namens "Eye Shield".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 17 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Der Headtracker ersetzt den rechten BrillenbĂĽgel der Cinemizer-Brille.

(Bild: heise online / jkj)

Angekündigt war der Headtracker schon bei der Markteinführung von Zeiss' Videobrille Cinemizer OLED im Sommer vergangenen Jahres, doch erst jetzt kommt das Gerät in die Läden. Anfang April soll es soweit sein, kündigte der Hersteller auf der CeBIT an (Halle 15, A20). Am Zeiss-Stand kann man Brille und Headtracker auch ausprobieren.

Das Zubehörteil soll 200 Euro kosten. Es wird einfach auf die Cinemizer-Brille gesteckt und ersetzt den rechten Ohrbügel. Der Tracker lässt sich auch ohne Cinemizer verwenden, allerdings muss man sich dann selbst um die Fixierung des wenige Gramm leichten Geräts kümmern – beispielsweise mit einem Klebestreifen und einer Baseball-Kappe.

Der von dem deutschen Unternehmen Inreal entwickelten Headtracker erfasst die Kopfbewegungen des Trägers per Gyroskop, Beschleunigungssensor und Magnetometer und setzt diese in virtuelle Kamerabewegungen um. Das Gerät wird per USB an einen Computer angeschlossen und meldet sich als Standard-Maustreiber an Windows, Linux oder Mac OS an. Über die Mausemulation lassen sich unter anderem Spiele aus First-Person-Perspektive mit dem Headtracker nutzen. Mit der Emulation sind allerdings nur Kopfdrehung und -neigung möglich ("Yaw" und "Pitch"). Die sogenannte Roll-Achse (Kopf auf die Schulter legen) lässt sich ausschließlich mit dem für registrierte Entwickler kostenlosen Inreal-SDK abfragen.

Die Videobrillen-Scheuklappe besteht aus weichem Gummi.

(Bild: heise online / jkj)

c't hat einen Prototypen des Headtrackers in Ausgabe 24/12 ausprobiert. Die Tester waren von der Tracking-Genauigkeit beeindruckt. Auch nach mehreren Dutzend Kopfdrehungen verschob sich die Ausgangsposition nur minimal, von der bei Headtrackern berüchtigten "Drift" war wenig zu spüren. Im Vergleich zu kamerabasierten Headtrackern wie dem TrackIR-System lobten die Tester das bessere Freiheitsgefühl – beim Zeiss-Tracker kann man sich anders als bei TrackIR komplett um die eigene Achse drehen.

Neben dem Headtracker zeigt Zeiss auf der CeBIT auch noch ein weiteres Cinemizer-Zubehörteil: Das "Eye Shield", eine Weichgummi-Scheuklappe. Die Zeiss-Brille lässt nämlich in der Standardvariante etwas Licht durch, außerdem nimmt man im peripheren Sichtfeld noch Teile der Umgebung wahr. Bei einem kurzen Test auf dem CeBIT-Stand sorgte das Eye Shield tatsächlich für komplettes Abtauchen. Das Zubehörteil soll im Sommer in den Handel kommen, ein Preis steht noch nicht fest. (jkj)