dmexco: Onlinewerbung wächst um 6,3 Prozent

Die Branche freut sich zum Beginn der Marketing-Leitmesse dmexco über steigende Online-Umsätze. TV-Werbung führt aber weiterhin.

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dmexco: Onlinewerbung wächst um 6,3 Prozent

Statistik für Display-Werbung und Prognose

(Bild: BVDW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Trotz Adblockern und sinkenden Preisen für einzelne Werbeformen wächst der Markt für Onlinewerbung immer noch kräftig. Der Umsatz im deutschen Markt für digitale Display-Werbung werde in in diesem Jahr um 6,3 Prozent auf insgesamt 1,782 Milliarden Euro steigen, gab der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zu Beginn der Marketing-Messe dmexco bekannt.

Der Onlinevermarkter-Kreis (OVK) im BVDW hat ermittelt, dass die Onlinewerbung mittlerweile auf 28,8 Prozent Marktanteil im gesamten Werbemarkt kommt. Die Digitalwerbung hat damit die Tageszeitungen (17,1 Prozent) und Publikumszeitschriften (7,1 Prozent) weit hinter sich gelassen, bleibt aber immer noch knapp hinter der TV-Werbung (29,3 Prozent).

Ein großer Anteil der in Deutschland gebuchten Werbung wird inzwischen über programmatische Plattformen vermarktet. Den mobilen Werbeanteil weist der OVK inzwischen nicht mehr getrennt auf, da auch die meisten Werbekunden nicht mehr zwischen den Kanälen unterscheiden. "Nahezu alle Digital-Kampagnen werden endgeräteübergreifend und cross-digital ausgespielt", erklärt Oliver von Wersch, stellvertretender Vorsitzender des OVK.

Der Kritik von Seiten der Werbekunden will sich der BVDW stellen. So wurde im Verband eine neue Arbeitsgruppe "Digital Marketing Quality" gegründet, die sich insbesondere dem Problem einer digitalen Währung kümmern will. So kommen Werbekunden und Werbedienstleister mitunter zu sehr verschiedenen Ergebnissen, wie oft eine Werbung angezeigt wurde oder wie lange sie auf dem Bildschirm eines Nutzers zu sehen war. Das Problem des kriminellen Klickbetrugs spiele auf den Websites, die vom OVK repräsentiert werden, jedoch nur eine sehr geringe Rolle.

BVDW-Präsident Matthias Wahl betonte die Bedeutung der Digitalen Wirtschaft für die deutsche Volkswirtschaft - sie habe alleine im Jahr 2015 221 Milliarden Umsatz gemacht. Damit liege Deutschland weltweit an Platz 6. Dies sei jedoch nur die Spitze des Eisbergs, da auch viele andere Unternehmen mit Hilfe digitaler Techniken ihre Umsätze machen – sofern dies möglich ist. "Wir brauchen ein flächendeckendes Glasfasernetz und wir brauchen es schnell", forderte Wahl.

Zudem müsse Deutschland aufpassen, beim Thema Big Data nicht den Anschluss zu verlieren. Die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union biete dazu eine geeignete Grundlage. Nun müssen man aber Daten weniger als Gefahr denn als Chance sehen. "Statt einer Datenschutzpolitik brauchen wir eine kluge Datenpolitik", betonte Wahl in Köln. (anw)