eco-Verband zeichnet Justizministerin Zypries als "Internet-Politikerin des Jahres" aus

Der Verband der Internetwirtschaft wĂĽrdigt die Politikerin als eine Person, die sich erfolgreich darum bemĂĽht habe, "jenen in den Arm zu fallen, die das Internet nicht verstanden haben".

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Von
  • Torsten Kleinz

Am Donnerstagabend hat der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco in Köln zum neunten Mal seine Internet Awards verliehen. Eine Preisträgerin ist die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), die von der Jury zur Internet-Politikerin des Jahres ernannt wurde. Angesichts der Bundestags-Abstimmung über Netzsperren hatte der eco-Verband überlegt, in diesem Jahr auch einen Negativ-Preis zu verleihen. Stattdessen habe sich der Verband aber dafür entschieden, den Sonderpreis an eine Politikerin zu vergeben, die die Branche lange begleitet habe, erklärte Verbandsvorstand Michael Rotert.

Vorgestern freute sich die Justizministerin noch ĂĽber die Regionalliga-Lizenz fĂĽr den SV Darmstadt 98, gestern wurde sie vom eco-Verband ausgezeichnet.

(Bild: brigitte-zypries.de)

In der Laudatio würdigte der Strato-Vorstandsvorsitzende Damian Schmidt die Bundesjustizministerin als Mahnerin: Sie habe sich in den letzten Jahren erfolgreich darum bemüht, "jenen in den Arm zu fallen, die das Internet nicht verstanden haben". Besonders positiv sei dem Verband aufgefallen, dass Zypries Forderungen der Musikindustrie nach Internetblockaden für Filesharer abgelehnt hatte. Zypries bedankte sich in einer Videobotschaft für den Preis und mahnte aus Ihrer Sicht notwendige Entwicklungen an. Es müsse sichergestellt werden, dass Content-Vermarktung auch im digitalen Zeitalter möglich ist. Sonst würde das Internet guten Content und damit Qualität verlieren. Dabei müsse das Urheberrecht unbedingt beachtet werden. Auch in Zukunft werde der Gesprächsstoff rund um das Internet nicht ausgehen. So habe sie sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass bei dem Zugangserschwerungsgesetz eine rechtsstaatliche Lösung durchgesetzt worden sei und verhindert, dass die Stopp-Seiten als Mittel der Nutzer-Kontrolle eingesetzt werden könnten.

In der Kategorie "Innovation" zeichnete der Branchenverband den US-Konzern Google für sein mobiles Betriebssystem Android aus. Als besten Internet-Service-Provider zeichnete die Jury die Plus.line AG aus, die besonders mit ihren Angeboten im DSL-Bereich überzeugt habe. Bester Anbieter für Datacenter ist der Kölner Provider Host Europe, der durch die Umrüstung eines Rechenzentrums Energieeinsparungen von 30 Prozent erreichen konnte. Im Bereich "Software as a Service" konnte sich der Web-TV- Dienstleister make.tv durchsetzen.

In der Kategorie "Hosting" zeichnete der Verband das junge Startup cloud control aus, das derzeit eine Plattform aufbaut, die Web-Anwendungen ohne jeden Administrationsaufwand skaliert. Bei den Webportalen setzte sich die Vionto GmbH mit ihrem Angebot eyePlorer durch, einer visuellen Suchmaschine fĂĽr das semantische Web. Bester Contentanbieter wurde die Hamburger Firma BigPoint, die zahlreiche Browser-basierte Multiplayer-Spiele anbietet. Unter den E-Mail-Service-Providern ĂĽberzeugte der MĂĽnchner Marketing-Dienstleister eCircle mit seinem umfangreichen Produktportfolio.

Als besten IP-TV-Anbieter zeichnete die Jury den Dienstleister Nacamar aus. In der Kategorie Unified Communications erhielt die Swyx Solutions einen Preis für seine Komplettlösungen für Unternehmenskommunikation. Das beste Mobil-Angebot stammt nach Überzeugung der Jury von DuMont. Das Kölner Verlagshaus habe gleich fünf Mobil-Portale geschaffen, die mehr als nur Kurzfassungen von Online-Meldungen veröffentlichen. (Torsten Kleinz) / (anw)