iOS-Entwickler: Apple nutzte App-Rauswurf als Exempel
Statt klare Regeln für Apps zu definieren, setze Apple auf die Ablehnung einzelner populärer Apps, um ungeschriebene Gesetze zu etablieren – so der Vorwurf eines Entwicklers, dessen iOS-8-Widget aus dem App Store geflogen ist.
Um Entwicklern mitzuteilen, dass bestimmte Funktionen in iOS-Apps nicht erwünscht sind, statuiert Apple an prominenten Apps ein Exempel – diesen Vorwurf hat der Entwickler Greg Gardner erhoben, dessen Widget Launcher von Apple aus dem App Store geworfen worden war. Der Konzern nutze diese Methode, um ungeschriebene Regeln zu kommunizieren statt das offizielle und schriftlich fixierte Regelwerk des App Store zu erweitern, erklärt Gardner und beruft sich dabei auf Gespräche mit App-Store-Prüfern.
Nachdem die Ablehnung von Launcher publik wurde – es war das erste iOS-8-Widget, das aus dem App Store flog –, habe er gefürchtet, dass Apple ihm zürne, tatsächlich sei dies aber genau der von dem iPhone-Hersteller gewollte Effekt gewesen, betont der Entwickler.
In den letzten Woche sind verschiedene populäre Apps auf Probleme mit App-Store-Prüfern gestoßen – und musste Funktionen rund um die in iOS 8 neuen Extensions entfernen, darunter zuletzt beispielsweise der FTP-Client Transmit. Die von Apple genannten Gründe waren dabei gewöhnlich entweder nichtssagend oder ergaben keinen Sinn.
So musste der Entwickler der Notiz-App Drafts plötzlich Knöpfe aus seinem Widget entfernen, die beispielsweise das Anlegen eines neuen Eintrages erlaubten – eine Basisfunktion, die in zahlreichen anderen Widgets zu finden ist. Ein überarbeitetes Drafts-Widget lehnte Apple erneut ab: Diesmal lautete die Begründung, das Widget biete nicht genug Funktionalität. Der Entwickler hat das Widget fürs Erste komplett aus der App gestrichen. (lbe)