iPhone- und Mac-"Entführungen": Polizei schnappt Täter
Zwei Onlineganoven sollen in Russland festgenommen worden sein, weil sie versucht hatten, Nutzer über die Fernwartungsfunktion in Apples iCloud zu erpressen. Auch über die technischen Hintergründe wurde mehr bekannt.
Im südlichen Verwaltungsbezirk von Moskau wurden zwei junge Männer festgenommen, die versucht haben sollen, Nutzer von iOS- und OS-X-Geräten zu erpressen, berichtet der Sydney Morning Herald. Für die Erpressung sollen die Beschuldigten die Geräte der Betroffenen über die in iCloud eingebaute Fernwartungsfunktion aus der Ferne gesperrt haben.
Das russische Innenministerium habe die beiden 17 und 23 Jahre alten Personen im Rahmen "operativer Aktivitäten" geschnappt. Russische Medien meldeten, die Verdächtigen seien festgenommen worden, nachdem sie auf einem Sicherheitsvideo aufgetaucht waren, das sie beim Abheben erpresster Gelder zeigte.
Von den Vorfällen sollen insbesondere Nutzer in Australien betroffen gewesen sein. Dabei gelangten die Täter an die iCloud-Accountdaten und sperrten dann die Geräte über Apples Fernwartungsfunktion "Find My iPhone", "Find My iPad" oder "Find My Mac". Danach ist ein Zugriff nur noch über einen Passcode möglich. Genau diesen wollten die Onlineganoven dann aber nur noch gegen Zahlung von Summen zwischen 50 und 100 US-Dollar herausrücken.
Laut russischer Medien kamen die Verdächtigen über Phishing-Websites sowie Social-Engineering-Tricks an die Apple-ID-Daten ihrer Opfer. So sollen unter anderem vollständigen Accounts mit Apps, Filmen und Musik an die Opfer verkauft worden sein. Sobald diese die Apple ID mit ihren Geräten und "Find My iPhone" und Co. verbunden hatten, wurden sie dann erpresst. Apple hatte zuvor bereits in einem Statement betont, iCloud selbst sei sicher. Betroffene sollten ihr Passwort ändern. (bsc)