x86-Prozessoren: Wachstumskurve flacher, integrierte Grafik boomt
Schon 60 Prozent aller PC-Prozessoren bringen laut IDC eine GPU mit. AMD kann Intel 1,5 Prozentpunkte Marktanteil abnehmen.
Nur noch um 9,3 Prozent und damit also um 1 Prozentpunkt weniger als noch Anfang Mai geschätzt soll der Weltmarkt der x86-Prozessoren im laufenden Jahr insgesamt wachsen. Diese Prognose der Firma IDC bezieht sich auf die Stückzahl der verkauften Hauptprozessoren für Desktop- und Mobil-PCs sowie Server und Workstations. Auch die Angaben der Marktanteile beziehen sich auf die im zweiten Quartal 2011 abgesetzten Stückzahlen und nicht auf den erzielten Umsatz – wegen der im Mittel höheren CPU-Preise liegt Intel hier noch deutlicher vor AMD.
Doch mit den neuen Kombiprozessoren der Baureihen Ontario/Zacate – den Atom-Konkurrenten der Familien E, G und Z – sowie Llano (A-Serie) konnte AMD endlich wieder gegen Intel punkten. Insgesamt wuchs das AMD-Stück vom x86-Prozessormarkt im sequenziellen Quartalsvergleich von 18,9 auf 20,4 Prozent, während Intels Anteil um genau diese 1,5 Prozentpunkte auf 79,3 Prozent schrumpfte. Damit bestätigt IDC im Wesentlichen die kürzlich veröffentlichte Einschätzung von Mercury Research. Der winzige Anteil von VIA Technologies blieb laut IDC konstant bei 0,3 Prozent.
Schon über 60 Prozent aller x86-Prozessoren besitzen integrierte Grafikkerne – eigentlich kein Wunder, denn das ist bei allen Vertretern der aktuellen CPU-Baureihen Atom, Core i-2000 (Sandy Bridge), AMD A, E, G und Z der Fall. Wie häufig diese zwar sparsamen und teils DirectX-11-tauglichen, aber auch eher langsamen GPUs indes tatsächlich benutzt werden oder stattdessen andere Grafikkarten oder -chips im System stecken, schlüsselt IDC nicht auf.
AMD konnte erwartungsgemäß vor allem bei den Mobilprozessoren zulegen, nämlich um 1,8 Prozentpunkte auf nun 15,2 Prozent (Intel 84,4/VIA 0,4 Prozent). Weil längst wesentlich mehr Net- und Notebooks als Desktop-PCs verkauft werden – in Deutschland machen Mobilrechner zurzeit angeblich rund zwei Drittel aller PCs aus –, sind Mobilprozessoren besonders wichtig. Doch bei den Desktop-PC-Chips konnte AMD Intel ebenfalls 1,5 Prozentpunkte abluchsen (AMD: 28,9 Prozent, Intel: 70,9 Prozent). Auch im Jahresvergleich hat sich das Bild für AMD gebessert, was sich ja auch in schwarzen Zahlen niederschlug.
Bei den Prozessoren für Workstations und Server hingegen konnte Intel hingegen noch weiter Boden gutmachen und legte um 0,6 Prozentpunkte auf 94,5 Prozent Marktanteil zu, wie IDC schätzt.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2011 ermittelten die Marktforscher einen globalen Stückzahlrückgang um 2,9 Prozent und einen Umsatzrückgang um 4 Prozent auf 9,49 Milliarden US-Dollar. Im Jahresvergleich wuchsen die Stückzahlen minimal um 0,6 Prozent, aber die Preise zogen an: Der Umsatz lag um 5,4 Prozent höher. (ciw)