Ubuntu 7.10: Erster Test des "mutigen Gibbon"
Dass die Ubuntu-Entwickler eine solide, anwenderfreundliche Linux-Distribution bauen können, weiß man schon lange. Wir haben uns die neue Version 7.10 (Gutsy Gibbon) angesehen.
Seit Erscheinen der ersten Ubuntu-Version im Oktober 2004 hat die Linux-Distribution mit den skurrilen Codenamen und den ulkigen, aus dem Veröffentlichungsdatum abgeleiteten Versionsnummern immer mehr Fans gefunden. Schon das warzige Warzenschwein (Ubuntu 4.10) katapultierte sich bei distrowatch.com aus dem Stand als beliebteste Distribution auf Platz 1; an dieser Spitzenstellung hat sich bis zur aktuellen Version nicht viel geändert. Ubuntu, ein afrikanisches Wort für Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn, steht programmatisch für die Ubuntu-Gemeinde, in der Hilfsbereitschaft großgeschrieben wird – was auch für die deutsche Community gilt.
Version | erschienen im | Codename |
4.10 | Oktober 2004 | Warty Warthog (warziges Warzenschwein) |
5.04 | April 2005 | Hoary Hedgehog (altersgrauer Igel) |
5.10 | Oktober 2005 | Breezy Badger (windiger Dachs) |
6.06 LTS* | Juni 2006 | Dapper Drake (adretter Erpel) |
6.10 | Oktober 2006 | Edgy Eft (nervöser Molch) |
7.04 | April 2007 | Feisty Fawn (lebhaftes Kitz) |
7.10 | Oktober 2007 | Gutsy Gibbon (mutiger Gibbon) |
8.04 LTS* | April 2008 | Hardy Heron (robuster Reiher) |
* Long Term Support (fünf Jahre Support) |
Grund für die Beliebtheit von Ubuntu ist die geschickte Kombination aus Debian GNU/Linux mit selbst entwickelten Features. Die Stärken von Debian – Stabilität, Community-Support und ein leistungsfähiges Paketmanagement mit einer Riesenmenge einfach installierbarer Software – bleiben erhalten, die Debian-Schwächen – Releases mit schon bei Erscheinen veralteter Software, umständliche Installation und eine schlechte Vorkonfiguration speziell für den Desktop-Einsatz – werden beseitigt. Dem Einsteiger verhilft Ubuntu so zu schnellen Erfolgen, während der Linux-Profi beliebig tief in die Debian-Abgründe eintauchen kann.
Zu den Neuerungen der Version 7.10 gehören neben der durchgängig aktualisierten Software (Kernel 2.6.22, Gnome 2.20, Firefox 2.0, OpenOffice 2.3) einige Verbesserungen bei der unterstützten Hardware – so arbeiten beispielsweise die WLAN-Chips von Broadcom, viele AVM-Geräte und eine Reihe von WLAN-USB-Sticks out of the box. Der parallele Betrieb zweier Monitore wird besser unterstützt.
Auf Video-Hardware mit beschleunigter 3D-Grafik aktiviert Ubuntu standardmäßig die 3D-Desktoperweiterung Compiz. Tracker ist eine neue Desktop-Suche, die lokal und im Internet nach dem eingegeben Suchbegriff fahndet. Die Sicherheitserweiterung AppArmor wird standardmäßig gestartet. Ein Xen-Kernel liegt bei, muss allerdings aus dem Community-Softwarearchiv Universe nachinstalliert werden.
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