Freie Management-Software oVirt 3.4 mit erweitertem Speichermanagement

Das OpenSource-Managementsystem oVirt 3.4 virtualisiert sich selbst und erweitert die Unterstützung für Dateisysteme.

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Von
  • Michael Plura

In der Version 3.4 bietet die Infrastruktur- und Virtualisierungsmanagement-Plattform oVirt das Feature "Hosted Engine". Das bedeutet, dass die Open-Source-Software in einer virtuellen Maschine laufen kann, dessen Host sie selbst verwaltet. Ein eigener physischer Server ist deshalb nicht mehr erforderlich. Da das System zudem hochverfügbar ausgelegt sein kann, soll sich damit der Betrieb von oVirt selbst beim Ausfall des Host aufrecht erhalten lassen. Der Administrator kann festlegen, ob redundante VMs auf demselben oder auf verschiedenen Hosts laufen sollen.

Im Bereich Speichernetze haben die Entwickler die Verwaltung des GlusterFS ausgebaut. Das "Gluster Volume Asynchronous Tasks Management" soll es ermöglichen, das verteilte Dateisystem auszubalancieren und zugewiesene Knoten (Bricks) aus dem Verband zu lösen.

Über die Verwaltungsoberfläche kann der Administrator an ein Volumen gebundenen Filesysteme (Bricks) selektieren und herauslösen.

(Bild: oVirt)

Ubuntu und openSUSE lassen sich mit Hilfe eines "ovirt-guest-agent"-Paketes leichter integrieren. Virtuelle Maschinen kann der Administrator mit einem einzigen Kommando neu starten und über "oVirt Engine SNMP Traps" SNMP-Traps aus wichtigen Systemereignissen generieren, beispielsweise um die Daten an eine Monitoring-Software weiterzugeben.

"Predictable vNIC Order" soll es erleichtern, oVirt-Netzwerkgeräte den entsprechenden Netzwerkkarten einer virtuellen Maschine zuzuordnen. Zusätzliche können logische Netzwerke nun "Network Labels" zugewiesen bekommen. Damit lassen sie sich von den physischen Netzwerken abstrahieren. Einige Funktionen des "OpenStack Neutron" haben die Entwickler integriert, die in Form von IP-Adress-Management (IPAM), Level-3-Routing und Security Groups (noch ohne Migration) bereitstehen. Ebenfalls noch unvollständig ist iproute2, das Management-Backend für die gesamte Netzwerk-Infrastruktur. Nur Preview-Status haben die Unterstützung für IBMs Power-PC (PPC64) in oVirt 3.4 und das CPU-Hotplugging bekommen.

Eine oVirt-LiveCD auf Basis von CentOS und Pakete für RHEL/CentOS/Scientific Linux 6.4/6.5 sowie Fedora 19 gibt es zum Herunterladen – für Debian und Gentoo noch in einer experimenteller Fassung.

Bei oVirt handelt es sich um eine von Red Hat gesponsorte Open-Source-Alternative zum eigenen Enterprise-Virtualisierungs-Produkt (RHEV) und zu VMwares vSphere. Mit oVirt lassen sich virtuelle Maschinen per Web-Interface über die Bibliothek libvirt verwalten, wobei es Hardware-Ressourcen (CPU, Memory, Storage) mehrerer Hosts in Form von Pools zur Verfügung stellt.

Es gibt die vollständigen Release-Notes zu oVirt 3.4 samt geplanter Features für die 3.5 sowie eine Installations- und Upgrade-Anleitung im Netz. (rh)