Planungen für Fedora 18: Mate-Desktop, Samba 4, Owncloud

Bei Python steht ein Wechsel auf Version 3.3 an; Standard-Dateisystem bleibt wohl Ext4, denn Pläne zum Umstieg auf Btrfs gibt es keine.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Einige Fedora-Entwickler wollen das aus Gnome 2 abgeleitete Mate Desktop Environment in Fedora 18 integrieren, das Anfang November erscheinen soll. Das technische Leitungsgremium von Fedora hat diesem Vorschlag in seiner gestrigen Sitzung zugestimmt. Wenn die hinter dem Vorhaben stehenden Entwickler die Bestandteile des Desktops allerdings nicht rechtzeitig in die Paket-Depots von Fedora integrieren können, soll Mate erst in eine spätere Version einfließen; da die Fedora-Regeln jedoch auch neue Pakete in den Update-Depots erlauben, könnte der vor allem durch Linux Mint 13 bekannt gewordene Desktop gegebenenfalls über diese Depots an alle noch unterstützten Fedora-Version nachgereicht werden.

Das technische Leitungsgremium hat noch sechzehn weitere Feature-Vorschläge abgesegnet. Darunter der Plan, die Client- und Server-Software von Owncloud zu integrieren, mit der Anwender einen eigenen Austauschort für Dateien und persönlichen Daten wie Adressen und Termine einrichten können, der sich von verschiedenen Geräten nutzen lässt. Auch Samba 4.0 soll besser integriert werden; dem aktuellen Fedora 17 liegt bereits einen Alpha-Version von Samba 4 bei. Zu den abgesegneten Pläne zählt auch die Aufnahme von Python 3.3 sowie die Integration der Tracing- und Performance-Monitoring-Werkzeuge LTTng und Systemtap 2.0.

Die Liste der für Fedora 18 abgesegneten Features wächst damit auf 55 Einträge. Einige Neuheiten werden aber unabhängig vom "Fedora Feature Process" umgesetzt; so taucht in der Liste nicht auf, dass Fedora 18 mindestens den Linux-Kernel 3.6 erhält, dessen Entwicklung letzte Woche nach der Freigabe von Linux 3.5 begann.

Typischerweise schaffen es einige Entwickler nicht, die Änderungen rechtzeitig umzusetzen, die sie sich vorgenommen haben; bis zum Erscheinen von Fedora 18 dürfte die Feature-Liste daher noch etwas schrumpfen. Neue Features sollten von nun an nur noch in Ausnahmefällen hinzu kommen, denn die Frist zum Einreichen ist letzte Woche ausgelaufen; der Feature Freeze ist am 07. August. Da es bislang keine Vorschläge oder Pläne zum Umstieg auf Btrfs gibt, wie es während der Entwicklung von Fedora 16 und 17 jeweils der Fall war, sieht derzeit alles danach aus, dass Ext4 auch bei Fedora 18 das Standarddateisystem sein wird. Das könnte könnte Auswirkungen auf RHEL 7 haben, das auf Fedora 18 basieren soll. (thl)