Red Hat Summit: Roadmap für RHEL7

Die Vorträge und Workshops der Red-Hat-Hausmesse liefern Informationen zu aktuellen und kommenden Produkten des Open-Source-Spezialisten – darunter auch die 2013 anstehende Version 7 von Red Hat Enterprise Linux

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Grundlage von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 7 soll das für November geplante Fedora 18 sein, die erste öffentliche Beta ist für das erste Halbjahr 2013 geplant – auf seiner Hausmesse Red Hat Summit and JBossWorld 2012, die in der letzten Juni-Woche in Boston stattfand, gab der Open-Source-Spezialist einen Ausblick auf anstehende und geplante neue Produkte.

Präsentationsfolien vom Red Hat Summit 2012 (17 Bilder)

Zielbereiche

Die Hauptarbeitsgebiete für RHEL7.

Die Planungen für die nächste RHEL-Generation sind aber noch nicht in allen Details fest geklopft. Zu Btrfs etwa merkte Red-Hat-Manager Jim Totten im Gespräch mit heise open an, man beobachte die Entwicklung des Dateisystems und werde es offiziell in RHEL unterstützen, wenn es "fertig ist". Btrfs gilt im Linux-Kernel von Kernel.org immer noch als experimentell, wird in Suse Linux Enterprise (SLE) und dem RHEL-Abkömmling Oracle Linux allerdings seit dem Frühjahr unterstützt. In RHEL 6 kann man Btrfs einsetzen, das Dateisystem hat aber den Status einer Technology Preview, für die Red Hat nicht gerade steht.

Konkrete Angaben zum Grad der Btrfs-Unterstützung macht Red Hat bislang nicht.

(Bild: Folie aus Red-Hat-Präsentation)

In der Präsentation Red Hat Enterprise Linux Roadmap Highlights findet sich der Hinweis, RHEL7 werde Ext4, XFS und Btrfs sowohl für Daten-Partitionen als auch für Boot-Partitionen unterstützten – ob Ext4 das Standard-Dateisystem bleibt oder ob Btrfs zum Standard werden soll, bleibt allerdings offen. In den Präsentationsfolien finden sich zahlreiche weitere Informationen zu Verbesserungen, die für die nächste RHEL-Generation angedacht sind. So will Red Hat in RHEL7 Linux Container (LXC) voll unterstützen; in RHEL6 sollen sie eine Technical Preview bleiben. Konkrete Pläne zum Thema RHEL auf ARM wurden nicht vorgestellt; Red-Hat-Mitarbeiter verwiesen aber darauf, dass Fedora auf ARM läuft. Außerdem, so hieß es, kooperiere Red Hat mit Linaro und arbeite daran, die Java-Performance auf ARM-Kernen zu verbessern.

Der Vortrag erwähnt auch einige der Neuerungen, die in die kürzlich veröffentlichten Versionen RHEL 6.3 und RHEL 5.8 eingezogen sind; auch einige geplante Updates für RHEL 5.9 und 6.4 werden angesprochen. Der zweimal 50 Minuten lange und sehr informative Vortrag, in dem verschiedene Red-Hat-Manager die Neuerungen der von ihnen betreuten Funktionsbereiche erläutern, ist auch als Video abrufbar:

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Auch zu vielen anderen Produkten liefern die Präsentationsfolien der Vortragsreihen "Best of", "Red Hat Summit", "JBoss World" und "Transform" reichlich Hintergrundinformationen. Unter den öffentlich abrufbaren Video-Aufzeichnungen ist etwa ein Vortrag, der einen Überblick über Red Hats Virtualisierungsprodukt Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV) gibt. Ein Großteil dieses Vortrags beschreibt Neuerungen, die für RHEV 3.1 anstehen. Dort soll etwa das plattformunabhängige Web-Administrationsportal voll unterstützt werden; das alte, auf den Internet Explorer angewiesene Administrationsfrontend entfällt. Zudem sind Live Snapshots und Storage Live Migration geplant, wobei letzteres den Status eines Technology Preview erhalten soll.

Cloud war ein häufiges Gesprächsthema unter den Teilnehmern und kam auch in vielen Vorträgen zur Sprache. Red Hat hatte kurz vor der Hausmesse seine Pläne zur Vermarktung seiner Platform as a Service (PaaS) OpenShift konkretisiert und während der Konferenz vier Produkte für private und hybride Clouds vorgestellt. Einen Überblick über diese und weitere Cloud-Angebote liefert der Vortrag "Red Hat Cloud - Present, Future & Benefits" (Video, Präsentationsfolien). Details zur zweiten, auf der Hausmesse vorgestellten Version des auf GlusterFS basierenden Red Hat Storage Server finden sich in den Folien der Vorträge "Introduction to Red Hat Storage", "Red Hat Storage Roadmap & Features", "Red Hat Storage Performance", "Distributed File System Choices: Red Hat Storage, GFS2, & pNFS".

Laut Red Hat kamen in diesem Jahr über 3000 Teilnehmer nach Boston; die Hausmesse wuchs damit weiter. Die nächste Red Hat Summit and JBossWorld soll vom 10 bis 14. Juni 2013 abermals in Boston stattfinden. (thl) (thl)