Red Hat Enterprise Virtualization verliert Windows-Abhängigkeit
Beim jetzt erhältlichen Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV) 3.1 wird das Webportal zum Verwalten der Virtualisierungs-Wirte nun voll unterstützt; die auf den Interner Explorer angewiesene Administrator Console früher Versionen entfällt.
Beim jetzt erhältlichen Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV) 3.1 wird das Webportal zum Verwalten der Wirtssysteme zur Virtualisierung nun voll unterstützt. Damit hat Red Hat nun auch die letzte Abhängigkeit von Windows-Software aus RHEV entfernt, denn beim im Januar freigegebenen RHEV 3.0 war das mit verschiedenen Browsern nutzbare Webinterface noch neu und ein nicht offiziell unterstütztes Technology Preview; dessen bei 3.1 fallen gelassener Vorläufer Administrator Console erforderte zur Bedienung einen Internet Explorer.
Die neue Version von RHEV beherrscht zudem Storage Live Migration; dadurch können Administratoren die von virtuellen Maschinen (VMs) genutzten Speicherbereiche im SAN von einer Storage Domain in eine andere verschieben, ohne die VMs beenden zu müssen. Diese Funktion ist aber noch als Technology Preview eingestuft, dessen Einsatz der Red-Hat-Support nicht abdeckt. Eine weitere Neuerung sind "Live Snapshots", mit dem sich der Zustand einer VM im laufenden Betrieb zwischenspeichern lässt, was Softwareentwicker oder Tester die Arbeit erleichtern soll. Es gab zudem eine Reihe von Änderungen, durch die RHEV 3.1 besser mit der Storage-Server-Appliance Red Hat Storage zusammen arbeitet.
RHEV 3.1 soll besser skalieren und Gastsysteme mit bis zu 160 logischen Prozessorkernen und 2 Terabyte RAM betreiben können; diese Verbesserungen verdankt das Produkt dem nun Red Hat Enterprise Linux 6.3 entnommenen Unterbau, das solch potente Gäste bereits unterstützt. Durch den frischeren Unterbau unterstützt RHEV nun auch einige in den letzten Monaten vorgestellte AMD- und Intel-Prozessoren. Die neue RHEV-Version bringt zudem Verbesserungen zum Virtualisieren von Desktops (VDI/Virtual Desktop Infrastructure); darunter Funktionen zum automatischen Start virtueller Desktops und Optimierungen zum Einsatz in WANs (Wide Area Networks).
Wie Red Hat bekannt gab, hat SAP das neue RHEV bereits für den Einsatz von SAP Business Application unter Red Hat Enterprise Linux zertifiziert. Weitere Neuerungen listen die Ankündigung zur neuen RHEV-Version, die Dokumentation und eine Promtion-Webseite; über Letztere ist nach einer Registrierung eine 60-Tage Testversion von RHEV erhält. (thl)