SerNet baut Komplettpakete fĂĽr Samba 4

Der Göttinger IT-Dienstleister SerNet hat auf seiner jährlichen Samba-Entwickler- und Nutzerkonferenz SambaXP erste vollständige Installationspakete mit Samba 4 vorgestellt.

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Von
  • Peter Siering

Seit der Verfügbarkeit der ersten freien Implementierung des Active Directory Domain Controller (AD-DC) in Samba 4 tun sich Linux-Distributoren aufgrund unterschiedlichster möglicher Szenarien für das Update von Samba 3 schwer, den vollständigen Umfang in Installationspakete aufzunehmen. In der Regel entscheiden sie sich für den einen oder den anderen Teil: Der Samba-4-Quelltext enthält zwei Daemons, einen (samba) für den Betrieb eines AD-DC sowie den zu Samba 3 kompatiblen smbd für den Betrieb als Datei-Server oder Domain-Mitglied. In den Paketen der Distributionen steckt aber meist nur ein Daemon.

In die Bresche springt SerNet, die sich schon seit 2003 um das Bereitstellen fertiger Binärpakete von Samba verdient machen: Auf dem SerNet-Server gibt es Samba-4-Pakete für verschiedene Distributionen. Sie sind in der Regel aktueller als das, was die Distributoren bereitstellen. In speziellen Samba-4-Paketen liefert SerNet nunmehr beide Daemons inklusive der zugehörigen Werkzeuge. Über eine Konfigurationsdatei lässt sich wählen, welcher Daemon anläuft. Eine Installation über bestehende offizielle Samba-Pakete ist möglich, aber es ist kein automatisiertes Update etwa einer Samba-3-Domain auf Active Directory vorgesehen.

Die Pakete sind aus zwei Gründen interessant: Zum einen erlauben sie es, den Active-Directory-Part mit einer aktualisierbaren Samba-4-Fassung zu erproben, ohne den Code dafür selbst übersetzen und an der Paketverwaltung einer Distribution vorbei installieren zu müssen. Und zum anderen, was deutlich gewichtiger ist, liefern sie einen aktuelleren SMB-Server, als er derzeit in der Samba-Version 3.6 zu haben ist – aktuelle Entwicklungen, etwa hinsichtlich SMB 2.2 finden sich zuerst in dieser Code-Basis. Die Samba-Entwickler ermuntern Nutzer, auch für reine File-Server Samba 4 verwenden.

Eine Hürde hat SerNet indes vorgesehen: Wer die kostenlos bereitstehenden Samba-4-Pakete benutzen will, muss sich mit voller Anschrift registrieren und erhält dann Zugangsdaten für den Zugriff auf die distributionsspezifischen Repositories. SerNet verspricht, die Daten allenfalls für die gezielte Information der Nutzer dieses Angebots zu verwenden. (ps)