Shuttleworth: Vertrauliche Entwicklung besonderer Features
In seinem Blog hatte Ubuntu-Sponsor Mark Shuttleworth bekannte Community-Mitglieder eingeladen, sich an der Entwicklung besonderer Features für Ubuntu zu beteiligen. Kritiker fürchten, dass die Entwicklung dadurch weniger offen ablaufen könnte.
In einem Blog-Beitrag hatte Ubuntu-Sponsor Mark Shuttleworth am Donnerstag bekannte Community-Mitglieder eingeladen, sich an der Entwicklung besonderer Features für Ubuntu zu beteiligen. Beispiele für solche Funktionen sind etwa die überraschende Einführung der Amazon-Suche für das Dashboard mit Hilfe der Shopping-Lens und das Einbinden des Amazon-Webshops in den Launcher im neuen Ubuntu 12.10.
An der Entwicklung solcher Funktionen sollen sich nur bekannte Community-Mitglieder beteiligen können, die gebeten werden, Stillschweigen darüber zu bewahren, woran sie arbeiten. Dabei setzt Shuttleworth allerdings auf Vertrauen; eine entsprechende Vereinbarung müsse nicht unterzeichnet werden. Die beteiligten Entwickler könnten aus ganz unterschiedlichen Bereichen stammen.
Shuttleworth argumentiert, dass es immer Kritiker gebe, egal ob man eine Idee vorher mit ihnen diskutiere oder nicht. Diese Herangehensweise habe aber den Vorteil, dass die Entwickler eine Idee erst umsetzen und verfeinern könnten, bevor sie sich der Kritik stellen müssten.
Kritiker fürchten nun, dass die Ubuntu-Entwicklung dadurch weniger offen ablaufen könnte. Shuttleworth hat daher am Freitag gleich noch einmal nachgelegt und betont, dass der gestrige Blogbeitrag nicht bedeute, dass die Ubuntu-Entwicklung weniger offen sein werde; an der bisherigen Arbeitsweise werde sich nichts ändern. Und er kontert, dass es viele Prototypen, Patente und andere Entscheidungen gebe, die von allen Community-Mitgliedern privat getroffen würden. Auch unter Entwicklern sei es durchaus üblich, dass jemand sage "Ich hacke schon seit einer Weile an dieser Sache, jetzt möchte ich Feedback."
Er habe lediglich Community-Mitglieder spontan dazu eingeladen, an persönlichen Projekten mitzuarbeiten, bevor sie veröffentlicht werden. Dies mache Canonical eher noch transparenter. Shuttleworth hofft nun, dass die Tatsache, dass Canonicals Initiativen jetzt offen seien für die Mitarbeit von Community-Mitgliedern, positiv aufgenommen werde. (lmd)