Social Network Diaspora wird Community-Projekt
Diaspora, das soziale Netzwerk, das vor zwei Jahren von vier Studenten als Facebook-Alternative ins Leben gerufen wurde, wird zum Community-Projekt.
Vier Studenten der New York University wollten eine Alternative zum datenhungrigen Netzwerk Facebook schaffen. Vor zwei Jahren grĂĽndeten sie Diaspora. Nun wollen sie die Kontrolle ĂĽber das Projekt an die Community ĂĽbergeben. Dies solle "das Projekt weiterbringen", gaben sie in einem Blog-Eintrag bekannt. Ăśber eine Kickstarter-Kampagne finanziert, startete das Projekt nach Angaben der GrĂĽnder mit einem Kapital von 200.000 US-Dollar.
Der Übergang zum Community-Projekt soll schrittweise erfolgen. Um die Öffnung möglichst reibungsarm voranzutreiben, wurde der Aktivitäten-Tracker für Entwickler geöffnet, die an dem Projekt mitarbeiten möchten. Andere Maßnahmen sollen folgen.
Diaspora verfolgt einen anderen technischen Ansatz als Facebook: Jeder kann einen Server, Pod genannt, betreiben. Ausfallsicherheit und Datenschutz sollen durch die verteilte Datenhaltung erhöht werden. Die Kontrolle über persönliche Daten soll beim jeweiligen Nutzer bleiben. Um Kontakt mit einem anderen Nutzer aufbauen zu können, muss man dessen Adresse kennen.
Es scheint, als ob genau diese Datensicherheit einen durchschlagenden Erfolg Diasporas verhindert habe. Bei Facebook und Google+ ist es einfacher, seinen Freundes- und Bekanntenkreis zu erweitern. Seit der Gründung Diasporas haben es Ilya Zhitomirskiy, Dan Grippi, Max Salzberg und Raphael Sofaer nicht geschafft, die Anzahl der Mitglieder über die kritische Masse zu hieven, die das Konzept des sozialen Netzes benötigt. Eigenen Angaben zufolge hat Diaspora derzeit über 380.000 User weltweit, die für 1.856.969 Verbindungen zwischen Usern sorgen. (gil)