Unix-Desktop CDE als Open Source freigegeben

Für Nostalgiker: Die Open Group, Hüterin der Unix-Standards, hat den klassischen Unix-Desktop CDE als Open Source für Linux freigegeben – auf dem Stand von 1999.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 244 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Das Common Desktop Environment mit Motif-Optik.

(Bild: CDE-Wiki)

Die Open Group, Hüterin der Unix-Standards, hat den klassischen Unix-Desktop CDE als Open Source unter LGPL 2 freigegeben. Das Common Desktop Environment und das darunterliegende Toolkit Motif, das bereits im Jahr 2000 als Open Source veröffentlicht wurde, etablierte sich während der Hoch-Zeiten der kommerziellen Unix-Versionen in den 90er Jahren als Standard für Unix-Desktops. CDE erweiterte das Konzept der einfachen, über Textdateien konfigurierten Fenstermanager, die die Unix-Welt bis dahin dominierten, um die Idee eines Desktops mit integrierten Anwendungen und grafischen Konfigurationstools.

Unter Linux und den freien BSD-Varianten erreichten weder Motif noch CDE große Popularität, da die Open Group in den 90ern hohe Lizenzgebühren für die Software forderte. Open Motif konnte schon vor zwölf Jahren keine große Nutzerbasis mehr gewinnen, da mit Qt und Gtk+ längst modernere Toolkits verbreitet waren. Angesichts der breiten Auswahl aktueller Desktops für Linux und Unix dürfte CDE ein ähnliches Schicksal beschieden sein: Die jetzt veröffentlichte Version 2.2 Alpha für Linux entspricht dem Stand der letzten proprietären CDE-Version von 1999.

CDE 2.2 Alpha steht als Quelltextarchiv von 60 MByte Größe zum Download zur Verfügung. Zum Übersetzen ist Open Motif erforderlich. (odi)