Valve fördert Verbesserungen an freien Grafiktreibern für Linux

Valve und LunarG suchen nach Möglichkeiten, die Spiele-Performance von Linux-Distributionen zu verbessern. Dazu arbeiten sie an einem neuen und noch experimentellen Shader-Compiler für Mesa 3D.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

GlassyMesa klinkt sich bei Mesa 3D ein.

(Bild: PDF )

Die 3D-Grafik-Spezialisten von LunarG haben die Software GlassyMesa angekündigt, die die Spiele-Performance von Linux-Distribution verbessern soll. Dazu hat der Spielehersteller Valve LunarG beauftragt.

GlassyMesa ist eine noch im Frühstadium befindliche Erweiterung für Mesa 3D, die den derzeitigen Shader-Compiler und -Optimizer von Mesa 3D ersetzt und auf LunarGlass zurückgreift . Letzteres übersetzt die zur Grafikberechnung genutzten Shader-Programme mit der Compiler-Infrastuktur LLVM in eine moderne Intermediate Representation (IR); diese Zwischenstufe bei der Code-Verarbeitung greift eine andere Softwareschicht auf, die den Shader-Code dann passend zum jeweiligen Grafikkern übersetzt.

Dieser zweischichtige Ansatz soll Optimierungen an beiden Stellen erleichtern: Bei der Interpretation des Shader-Codes und bei der Aufbereitung für verschiedene GPUs. Das soll letztlich die Bildraten in Spielen verbessern. In einem Test hat die derzeitige, noch unoptimierte Version von GlassyMesa die Renderzeiten pro Bild um 22 Prozent senken können; in einem anderen Test waren es 15 Prozent.

Sollte die Erweiterungen reifen und in Mesa 3D einfließen, würden davon die Linux-Nutzer profitieren, die freie 3D-Treiber für neuere Grafikkerne von AMD und Intel einsetzen; diese Treiber sind nämlich Bestandteil von Mesa 3D, auf das Linux-Distributionen wie Fedora, Ubuntu oder Valves SteamOS standardmäßig zur OpenGL-Unterstützung zurückgreifen. Die proprietären Grafiktreiber von AMD und Nvidia würde von GlassyMesa nicht profitieren, sofern sie nicht Teile des BSD-lizenzierten Codes aufgreifen.

Mit der finanziellen Unterstützung von GlassyMesa trägt Valve abermals zur Verbesserung von Open-Source-Software und Linux bei. Bereits in der Frühzeit des Linux-Engagements hat das Unternehmen hinter dem Steam-Client und SteamOS mit den Entwicklern der freien Intel-Treiber an Treiberoptimierungen gearbeitet; später hat das Unternehmen auch an anderen Stellen geholfen und Änderungen zu Mesa 3D beigesteuert, die die 3D-Performance der aktuellen Distributionen verbessert haben. (thl)