Reorganisation bei Gentoo

Das Projekt für die Linux-Distribution, dessen Stiftungsstatus eingefroren wurde, will die Informationspolitik verbessern. Das Angebot des Gentoo-Gründers, den Vorsitz der Gentoo Foundation erneut zu übernehmen, betrachten Entwickler skeptisch.

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Von
  • Andrea Müller

Gentoo produziert eine Linux-Distribution, die man speziell für die eigene Hardware aus den Quellen übersetzt. Nachdem der Staat New Mexico im Januar die Zulassung der " target="_blank">Gentoo Foundation als Stiftung eingefroren hat und Spekulationen über die Zukunft der Linux-Distribution aufkamen, hat das Projekt reagiert.

Die Arbeit der Stiftung sei von derjenigen der Entwickler unabhängig, hieß es nun. Aufgabe der Stiftung sei nur, sich um rechtliche Belange zu kümmern. Zum Einfrieren der Zulassung sei es gekommen, weil die notwendigen Dokumente auf dem Postweg verloren gegangen seien, man habe sie jedoch inzwischen nachgereicht, damit die Gentoo Foundation den Stiftungsstatus wiedererlange.

Während die Mehrheit der Anwender das Angebot des Gentoo-Gründers Daniel Robbins, erneut den Vorsitz der Stiftung zu übernehmen, begrüßte, betrachten die Entwickler den Vorschlag mit Skepsis, da Robbins es schon 2007 bei seiner ersten Rückkehr zum Projekt nur wenige Tage ausgehalten hat. Gentoo überlegt nun, die rechtliche Seite der Stiftung auszulagern und eine Organisation damit zu betrauen, die Erfahrung mit der Betreuung freier Projekte hat.

Auch die von vielen Nutzern kritisierte schlechte Informationspolitik will das Projekt verbessern. Als ersten Schritt hat sich das PR-Team unter neuer Führung neu konstituiert und die Homepage aktualisiert. Der seit Monaten nicht mehr versandte wöchentliche Newsletter wurde durch einen monatlichen ersetzt, dessen erste Ausgabe bereits erschienen ist. Als nächstes Release planen die Entwickler Gentoo 2008.0, von dem im März eine Beta-Version erscheinen soll. Version 2007.1 hat das Projekt wegen Sicherheits-Bugs und dem Ausfall einiger Kern-Entwickler übersprungen. (amu)