Red Hat vs. Oracle

Red Hat kontert mit Unfakeable Linux auf Oracles Ankündigung, mit Unbreakable Linux den Linux-Markt aufrollen zu wollen.

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Von
  • Oliver Diedrich

Der Linux-Distributor Red Hat dürfte derzeit nicht allzu gut auf den Larry Ellison zu sprechen sein. Der selten um barsche Kommentare verlegene Oracle-Chef hatte am gestrigen Mittwoch Red Hats Supportangebote als zu teuer und nicht gut genug attackiert; außerdem kündigte er mit Unbreakable Linux eine eigene Version von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) an. Nun wehrt sich der attackierte Linux-Distributor.

Unter der Überschrift Unfakeable Linux verweist Red Hat auf Widersprüche in der Ankündigung: Auch wenn Oracle erklärt, mit Unbreakable Linux keinen RHEL-Fork ins Leben rufen zu wollen, könnten die Distributionen nicht hundertprozentig kompatibel sein; schließlich wolle der Datenbankspezialist eigene Bugfixes einbauen und verfüge nicht über Red Hats Build-System. Bestehende Hardware- und Software-Zertifizierungen für RHEL seien daher ebensowenig auf Unbreakable Linux übertragbar oder die Sicherheitszertifizierung nach Common Criteria EAL4+.

Bei RHEL-Patches und -Updates seitens Red Hat, die Oracle an seine Kunden weitergeben wolle, werde der Datenbankhersteller dem Linux-Distributor immer etwas hinterherhinken – im Fall akuter Sicherheitslücken können wenige Stunden schon einen Unterschied machen. Zudem will Red Hat im Kleingedruckten der Oracle-Supportbedingungen einige Pferdefüße entdeckt haben, die den angepriesen Top-Support für wenig Geld bei maximaler Flexibilität für den Kunden einschränken.

Mehr zu Oracles neuen Support-Angeboten und den Einwänden von Red Hat lesen Sie in dem Artikel Oracle will den Linux-Markt aufrollen auf heise open. (odi)