Kein OpenDocument-Support - keine OpenDocument Foundation

Kaum zwei Wochen nach ihrer plakativen Abwendung vom OpenDocument-Format hat die OpenDocument Foundation ihren Laden dicht gemacht.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Der OpenDocument Foundation, Inc., die sich vor sechs Jahren mit dem erklärten Ziel der Förderung eines offenen Dokumentenformats gegründet hatte, war schreckhafte Aufmerksamkeit zuteil geworden, als sie sich Ende Oktober lautstark vom offenen Format OpenDocument distanzierte. Die meisten Berichte gingen zwar kaum auf den begrenzten Stellenwert dieser Non-Profit-Company ein, obwohl deren Name nur scheinbar eine offizielle Rolle im Zusammenhang mit dem ISO-standardisierten Format bekundete. Denn mancher mag übersehen haben, dass die Foundation wesentlich weniger Bedeutung für das Dokumentenformat hat als etwa die OpenDocument Alliance mit weltweit hunderten Mitgliedern, darunter OpenOffice.org, IBM, Google und Novell.

Die kurzfristige Publicity hat der Foundation aber trotzdem keinen Vorteil gebracht. Am Wochenende hat die Homepage der Foundation kurzzeitig einen Abschiedsgruß als Schwanengesang präsentiert, mittlerweile ist sie überhaupt nicht mehr erreichbar.

Die Firmengründer, darunter der Groklaw-Autor Paul "Buck" Martin a.k.a. Marbux sowie die einstmaligen OpenDocument-Funktionäre Gary Edwards und Sam Hiser, haben sich in der jüngeren Vergangenheit als Redner auf diversen OpenDocument-Veranstaltungen betätigt, sind aber mit eigenen Änderungsvorschlägen bei der zuständigen Organisation OASIS Open abgeblitzt. Daraufhin haben sie angekündigt, statt des OpenOffice-Formats künftig das vom W3C favorisierte Compound Document Format zu unterstützen und ihre Organisation folgerichtig umzubenennen. (hps)