Anleitung: Mikrocontroller ESP8266 als WLAN-Verlängerung nutzen

Der ESP8266 ist ein vielseitiger Mikrocontroller mit WLAN. Er ist auch als kostengünstiger WLAN-­Router für Anwendungen mit ­geringer Bandbreite einsetzbar.

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Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Andrijan Möcker
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Na toll, die neue WLAN-Außensteckdose erreicht mit ihrer dürftigen internen WLAN-Antenne den Router im Haus nicht und der Raspberry Pi, der den Stromzähler im Keller ausliest, holpert nur durchs Netz. Muss nun ein stromhungriger, vergleichsweise teurer Repeater her?

Der bei Bastlern beliebte WLAN-Mikrocontroller ESP8266 wird mit einer kostenfreien Open-Source-Firmware des GitHub-Nutzers Martin-Ger zum WLAN-Verlängerer. Große Reichweite und hohe Datenraten darf man nicht erwarten, denn der ESP hat nur eine Antenne (SISO) und arbeitet ausschließlich auf 2,4 GHz: Niedrige, zweistellige MBit/s-Werte sind da schon "sehr gut", bei dichter Funknachbarschaft oder bei Hindernissen reicht es vielleicht nur für einige hundert Kilobit pro Sekunde.

Dafür ist der ESP sparsam; in Versuchen für diesen Artikel kamen wir auf weniger als 0,5 Watt Leistungsaufnahme bei durchschnittlich 90 kBit/s Datenverkehr. Ein wichtiger Unterschied zu üblichen WLAN-Extendern: Die Firmware arbeitet nicht als transparenter Repeater, sondern als NAT-Router mit separatem Subnetz und anderen WLAN-Zugangsdaten. Das stellt sicher, dass Geräte sich nicht unnötig mit dem langsamen ESP-Netz verbinden. Ungehinderte Kommunikation ins ESP-Netz klappt trotz NAT über Portfreigaben oder statische Routen.