Die jungen Wilden: Lukas Hürter

Lukas Hürter erzählt, wie er zur Softwareentwicklung kam und warum sowohl Node.js als auch .NET Core für ihn spannend sind.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Die jungen Wilden: Lukas Hürter
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Björn Bohn

In der heise-Developer-Serie "Die jungen Wilden" interviewen wir in regelmäßigen Abständen junge Entwickler. Heute dürfen wir Lukas Hürter begrüßen.

heise Developer: Hallo Lukas! Stell dich bitte kurz vor.

Lukas Hürter: Hey, ich bin 30 Jahre alt und Softwareentwickler bei der 5Minds IT-Solutions GmbH & Co. KG.

heise Developer:Seit wann programmierst du? Wie kam das Interesse zustande?

Lukas Hürter

Hürter: Interesse an der Progammierung besteht seit mittlerweile 20 Jahren. Während dieser Zeit habe ich mich immer wieder privat oder schulisch mit kleineren Progammierprojekten auseinandergesetzt. Zur intensiven Beschäftigung mit dem Thema kam es aber erst im Zuge meiner Ausbildung vor gut sechs Jahren.

heise Developer: Wie war dein beruflicher Werdegang?

Hürter: Der Weg zum Softwareentwickler aus Überzeugung war in meinem Fall ein sehr bunter. Neben Praktika und Arbeitsverträgen im Einzelhandel, Design und Dienstleistungsgewerbe habe ich mich an den drei recht diversen Studiengängen "International Management", "Digital Film and Special Effects" und "Mechatronik" versucht. Man könnte daher sagen, ich habe meine Optionen gründlich untersucht. Das Gefühl, angekommen zu sein, habe ich erstmals in meiner Ausbildung zum Fachinformatiker (Anwendungsentwicklung) empfunden. Spätestens nach dem richtigen Berufsantritt wusste ich, dass ich bei meiner Disziplin angekommen war.

heise Developer: Auf welchen Bereich der Softwareentwicklung hast du dich spezialisiert?

Hürter: Übergeordnet verfolge ich das Ziel, mich technisch möglichst breit aufzustellen und scheue daher so gut wie keine Technologie. Als Entwickler fühle ich mich derzeit in der Backend-Entwicklung mit .NET Core oder Node.js am sichersten.

heise Developer: Node.js und .NET Core ist ja eine interessante Kombination. Warum gerade diese Bereiche?

Hürter: Backend-Logik hat mir von Anfang an Spaß gemacht und Node.js war damals mit guter Dokumentation und der allgemein sehr offenen Community das perfekte Einstiegs-Framework für mich. Darüber hinaus gab und gibt es für Spaßprojekte in der Freizeit kein Produktivitätslimit, da es so gut wie keine Funktion nicht schon fertig als NPM-Paket gibt (auch wenn diese nicht immer für den professionellen Einsatz geeignet sind). .NET/.NET Core kam für mich dann später als stabiles, typisiertes und Enterprise-Framework dazu und ist spätestens mit der Open-Source-Bewegung von Microsoft das favorisierte Werkzeug für meinen beruflichen Alltag geworden.

heise Developer: Welche Softwarethemen faszinieren dich abgesehen davon im Moment besonders? Oder gehen Hype-Themen an dir spurlos vorbei?

Hürter: Ganz im Gegenteil. Insbesondere Themen wie verteilte Systeme, IoT und die Cloud interessieren mich sehr. Beruflich beschäftige ich mich momentan intensiv mit Themen wie Docker und Akka.NET.

heise Developer: Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Hürter: Nach dem obligatorischen ersten Kaffee und unserem täglichen Standup-Meeting, in dem die Laufrichtung des Tages etabliert wird, geht es an die größtenteils selbstständige Entwicklung. An einem ruhigen Tag wird bei guter Musik (per Kopfhörer) Code fabriziert. Zwischendurch gibt es Wissenstransfer und Humor mit den Kollegen oder auch mal eine Runde Kicker oder Tischtennis in der Mittagspause. Wenn es bei einem Projekt in die heiße Phase geht, kann es durch vermehrte Meetings und gegenseitige Unterstützung bei Engpässen auch schon mal wuseliger zugehen. Alles in allem besteht mein Berufsalltag aus dem Bewältigen interessanter Herausforderungen mit einem coolen Team – klingt utopisch, ist aber wahr.

heise Developer: Warst du schon mal als Sprecher auf einer Konferenz?

Hürter: Bisher noch nicht, obwohl ich schon oft und gerne Teil des Publikums war.

heise Developer: Wie wirst du als junger Entwickler im Berufsalltag wahrgenommen?

Hürter: Mit 30 Jahren zähle ich in unserem Gewerbe nicht mehr richtig zu den Jüngsten. Allgemein habe ich die Entwickler-Community allerdings immer als besonders offen und hilfbereit gegenüber jungen Menschen wahrgenommen. Dementsprechend hab ich mich in jeder Alterklasse und beruflichen Position stets wohlgefühlt. Solch eine Kultur trägt man dann auch gerne weiter und ist stolz darauf, Entwickler zu sein.

heise Developer: Was würdest du jungen Entwicklern für ihren Werdegang empfehlen?

Hürter: Grenzenlose Neugier, stetige Flexibilität gegenüber Veränderung und Mut zur Lücke! Einfach machen, was einen begeistert, und sich mit netten Menschen umgeben. Durch Proaktivität mitgestalten und nie den Spaß an der Sache aus den Augen verlieren.

heise Developer: Wovon würdest du abraten?

Hürter: Sich niederzulassen, sich auf ein Thema oder gar eine Branche zu beschränken, bevor man viele verschiedene Facetten kennengelernt hat.

heise Developer: Was machst du, wenn du nicht gerade programmierst?

Mehr Infos

Hürter: Freunde und Familie treffen, Wandern, Segeln, Klettern, Surfen und Skifahren sind Beispiele für den aktiven Anteil der Freizeit. Oft möchte ich aber auch einfach privat etwas progammieren oder mal einen Nachmittag vor der Leinwand verbringen und Filme oder Serien schauen.

heise Developer: Wen würdest du gerne in dieser Interviewreihe sehen?

Hürter: Purija Beigi. Wir haben damals die Ausbildung zusammengemacht und sind heute bei verschiedenen Unternehmen tätig. Seine Entwicklung und Antworten zu diesen Fragen würden mich sehr interessieren.

heise Developer: Ein paar eigene Worte zum Schluss?

Hürter: Danke, dass ich mich hier vorstellen konnte. Ich bin sehr glücklich, mich für den Beruf des Softwareentwicklers entschieden zu haben und wünsche allen jungen und angehenden Entwicklern einen erfüllten Werdegang! Wir – als Profession – können jede Verstärkung gebrauchen.

Du bist selbst ein junger Entwickler oder kennst jemanden, von dem du gerne ein Interview in dieser Serie lesen würdest? Schreib uns doch einfach eine E-Mail. Wir freuen uns auf deinen Vorschlag! (bbo)