Drucker: Patronen selbst nachfüllen

Inwieweit sind Tintentank-Nachfüllflaschen eigentlich geeignet zum Selbstbefüllen von normalen Tintenpatronen desselben Herstellers?

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Von
  • Rudolf Opitz

Inwieweit sind Tintentank-Nachfüllflaschen eigentlich geeignet zum Selbstbefüllen von normalen Tintenpatronen desselben Herstellers?

Das Nachfüllen normaler Patronen ist von keinem Hersteller vorgesehen, daher können wir dazu keine definitiven Angaben machen. Angaben in Form "Tinte xxx eignet sich für die Patronen yyy und zzz" gibt es nicht. Theoretisch müssten sich die herstellereigenen Nachfülltinten für die Tintentank-Modelle aber besser eignen als irgendwelche Billigtinten aus China. Wer solche Experimente versuchen will, sollte aber einiges beachten:

Zunächst müssen Sie klären, ob es sich um pigmentierte Tinten oder um Flüssigfarbstofftinten (Dye-Tinten) handelt. Sowohl Canon als auch Epson verwenden für Heim- oder Familiengeräte Tinten, die nur flüssige Bestandteile enthalten (Dye-Tinten); lediglich die Schwarztinte enthält auch feste Farbpartikel, die beim Textdruck für gute Deckung sorgen. Bei Canon ist diese Unterscheidung einfach: Die Pixma-Modelle (egal ob Patronen- oder Tintentank-Drucker) benutzen für die Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb Dye-Tinten, die Maxify-Bürodrucker ausschließlich pigmentierte Tinten.

Bei Epson ist die Unterscheidung schwieriger, da alle Tintentank-Geräte "EcoTank ET-xxxx" heißen. Bei den Patronendruckern unterscheidet der Hersteller zwischen Heim- und Fotodruckern (Epson Expression) und Büro-Druckern (Epson WorkForce). Auch hier gilt wieder: Bei Epson Expression bestehen die Grundfarben aus Dye-Tinten (Epson Claria), bei WorkForce-Modellen aus Pigmenttinten (DuraBrite).

Pigment- und Dye-Tinten sollte man keinesfalls mischen. Besonders Canon- und HP-Druckköpfe haben wegen der Bubblejet-Drucktechnik sehr viele feine Düsen, die durch zu große Pigmentteilchen schnell verstopfen. Epson (und Brother) verwenden die Piezotechnik, bei der der Tintenaustritt feiner gesteuert werden kann und brauchen daher weniger Düsen. Piezodrucker sind bei der Tintenart flexibler, nur sollten die Tinten in jedem Fall entgast sein, um etwaige Luftbläschen aufzulösen.

Ob das Nachfüllen mit Tintentank-Tinten klappt, hängt auch vom mechanischen Aufbau der jeweiligen Patronen ab. Einige haben ein komplexes Kammersystem, bei dem man genau wissen muss, wo man die Kanüle einsticht. Andere wie Großraumpatronen für hohe Reichweiten enthalten im Innern der Hartplastikpatrone einen Beutel aus Kunststoff oder Alu, der die eigentliche Tinte enthält. Im Zweifel sollte man die Hilfe von Tintenshops in Anspruch nehmen, die Nachfüllen anbieten und Erfahrung mit den verschiedenen Patronentypen haben.

(rop)