FAQ: Bauvorschlag Budget-Gamer

Zu unserem Bauvorschlag für einen günstigen Spielerechner erreichten uns zahlreiche Fragen. Wir geben Antworten zu Konfiguration, Montage und Win-Installation.

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(Bild: Astafev_va/Shutterstock.com)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Benjamin Kraft
Inhaltsverzeichnis

Zu unserem Bauvorschlag für einen geldbeutelfreundlichen Spiele-PC hatten viele Leser Fragen. Dabei ging es um die Konfiguration ebenso wie den Zusammenbau und die Windows-Installation. In unserer FAQ haben wir die wichtigsten Fragen zusammengetragen und beantwortet.

Wo kann ich die Teile für den Bauvorschlag kaufen? Gibt es einen Partnershop, bei dem ich das zusammengebaute System bestellen kann?

c’t unterhält keine Partnerschaften mit Shops, sodass wir keinen Anbieter für den fertig konfektionierten PC nennen können. Die einfachste Alternative ist es, im Heise-Preisvergleich unter unserer Teileliste (ab 63,52 €) auf den Button "Günstigste Anbieter für alle Produkte ermitteln" zu klicken. Sie können festlegen, wie viele Anbieter Sie maximal zulassen wollen.

Ich habe alles nach Anleitung zusammengebaut, aber der Rechner startet nicht.

Prüfen Sie nochmals ganz genau, ob alles richtig zusammengesteckt ist. Das gilt nicht nur für Komponenten wie Grafikkarte und RAM-Riegel, sondern auch für die Kabel. Sitzt der breite 24-polige ATX-Stecker korrekt, haben Sie den ATX12V-Stecker in der oberen linken Mainboard-Ecke eingesteckt? Denken Sie auch an das achtpolige PCIe-Stromkabel für die Grafikkarte!

Ist das achtpolige ATX12V-Kabel in der linken oberen Mainboard-Ecke nicht eingesteckt, startet der Rechner nicht.

Der Rechner startet zwar und die Lüfter drehen, aber mein Monitor zeigt kein Bild und die Fehlermeldung "Kein Bildsignal".

Haben Sie das Monitorkabel vielleicht an der Anschlussblende des Mainboards und nicht an der Grafikkarte angeschlossen? Der Ryzen 5 5500 hat keine integrierte Grafikeinheit, kann also kein Bild liefern.

Beim ersten Start nach dem Zusammenbau zeigt der Bildschirm die Fehlermeldung "New CPU installed, fTPM/PSP NV corrupted or fTPM/PSP NV structure changed. Press Y to reset fTPM. Press N to keep previous fTPM record and continue system boot." Das finde ich befremdlich. Ich habe zwar mit "Y" bestätigt, doch während der Installation meckert Windows 11 nun, der Rechner erfülle nicht die Systemvoraussetzungen.

Die Meldung ist normal, denn tatsächlich ist die CPU für das Board neu. Bis Sie die Meldung bestätigen, bleibt allerdings das fTPM (Trusted Platform Module in der Firmware) in der Ryzen-CPU deaktiviert. Deshalb ist es auch nicht möglich, Windows 11 zu installieren, das dieses Feature voraussetzt. Denken Sie daran, dass noch kein deutscher Tastaturtreiber geladen ist, wenn die Fehlermeldung erscheint, und der Rechner stattdessen die US-Tastenbelegung nutzt. Sie müssen also "Z" drücken.

Die Windows-11-Installation vom USB-Stick schlägt bei mir fehl.

Das Problem kann mehrere Ursachen haben. Prüfen Sie als Erstes, dass Sie alle auf der Projektseite aufgelisteten BIOS-Setup-Einstellungen übernommen und gespeichert haben. Checken Sie auch, dass das RAM mit dem korrekten Takt und den richtigen Timings läuft. Sollten Sie zwischenzeitlich ein BIOS-Update durchgeführt haben, müssen Sie alle Setup-Einstellungen erneut vornehmen, da das Update sie zurücksetzt.

Zeigt der Windows-Installer während der Installation Fehlermeldungen, liegt es meist am Installationsmedium. Entweder ist der Stick defekt oder der Installer wurde nicht korrekt geschrieben. Wir empfehlen nachdrücklich, Installationsmedien ausschließlich mit dem Media Creation Tool (MCT) von Microsoft zu erstellen. Es lädt die jeweils aktuelle Version der Dateien herunter, also auch neuere Treiber und Patches.

Besteht das Problem auch mit einem per MCT erstellten Installationsmedium, probieren Sie es zunächst mit einem anderen Stick, der mindestens 8 GByte groß sein muss und USB-3.0-kompatibel sein sollte, und zwar am besten an einem der blauen USB-3.0-Ports an der ATX-Anschlussblende des Mainboards. Klappt es auch damit nicht, könnte ein RAM-Problem vorliegen. Um das auszuschließen, empfehlen wir einen Langzeittest mit dem Tool MemTest86. Auf der Herstellerseite finden Sie eine Anleitung, wie Sie das Tool auf einen startfähigen Stick bekommen.

Wir raten davon ab, das Windows-11-ISO von Microsoft herunterzuladen und via Rufus, Balena Etcher oder ähnlichen Tools auf den Stick zu bannen. Mehrere Leser berichteten uns, dass ein solcher Stick nicht richtig funktioniert.

Die Lüfter drehen zwar, aber die LEDs bleiben dunkel. Ich bin der Anleitung gefolgt und habe auch das Video angeschaut; dennoch ist mir nicht klar, wo der Fehler liegt.

Leider ist die Kabelführung im Gehäuse unübersichtlich und die Anleitung im Artikel stark komprimiert. Hier eine ausführlichere Beschreibung: Ziehen Sie das Kabel, an dem die Steuerungsleitungen für die Lüfterbeleuchtung hängen, aus dem ARGB-Controller heraus und das Kabelstückchen ab, das den Controller mit dem restlichen Kabelstrang verbunden hat. Nun sollten nur noch die ARGB-Kabel der Gehäuselüfter hintereinander stecken. Verfolgen Sie am besten diese Strippen durchs Gehäuse. Sie erkennen sie an den Steckern mit den seitlichen Arretierungsklemmen.

Jetzt kommt das Y-Kabel aus dem Gehäusezubehör an den im letzten Schritt frei gewordenen Stecker. Dessen vierpoliges ARGB-Anschlussende gehört an die ARGB-Leitung mit den drei Pins, die vom CPU-Kühler kommt (eigentlich ein vier Pins breiter Stecker, es sind aber nur drei belegt). Das andere Ende des ARGB-Kabels vom Lüfter des CPU-Kühlers muss aufs Mainboard.

Schematisch beschrieben lautet die Reihenfolge also:

ARGB-Gehäuselüfterkabel 1 ⇾ 2 ⇾ 3 ⇾ Adapterkabel ⇾ ARGB-Kabel vom CPU-Lüfter ⇾ Mainboard.

Nur wenn die Kabel richtig zusammengesteckt sind, leuchten die Lüfter des Budget-Gamers. Wer keine Lichtshow unterm Schreibtisch mag, schaltet sie im BIOS-Setup oder per Software aus – oder klemmt ihre ARGB-Kabel gar nicht erst an.

Ich finde die Beleuchtung störend. Kann ich sie ausschalten?

Der einfachste Weg ist, den ARGB-Lüfterstrang vom ARGB-Controller zu trennen. Möchten Sie sie hingegen nur ab und zu deaktivieren, schließen Sie die Kabel wie beschrieben an und schalten Sie sie im BIOS-Setup unter "Settings/Miscellaneous/LEDs in System Power On State" an oder aus. Alternativ nutzen Sie unter Windows das Gigabyte-Tool "RGB-Fusion", mit dem Sie auch die Farbe und Leuchtmuster anpassen können.

Kann ich andere Komponenten einbauen?

Sie können den Bauvorschlag nach Ihren Vorstellungen abwandeln. Aber nur über die von uns im Labor gemessene Kombination können wir konkrete Aussagen machen, beispielsweise zu Leistungsaufnahme und Lautstärkeentwicklung.

Eine schnellere CPU und ein PCIe-4.0-Mainboard würden die Langlebigkeit des Bauvorschlags erhöhen.

Eine leistungsfähigere CPU produziert mehr Abwärme und verursacht mehr Kühlaufwand, ohne dass die Spieleleistung in Verbindung mit der Radeon RX 6600 steigt. Das haben wir in einem Artikel über Budget-CPUs für Spiele (c’t 18/2023, S. 120) ausprobiert. Ein PCIe-4.0-kompatibles Mainboard bringt ebenfalls keine nennenswerte Beschleunigung. Nur eine schnellere Grafikkarte brächte ein merkliches Performance-Plus beim Zocken. Dafür müsste man aber eine Radeon RX 6800/RX 7700 XT oder eine GeForce 4070 einbauen, die mit Preisen jenseits von 550 Euro nicht annähernd ins Budget passen. PCIe 3.0 würde sie indes kaum bremsen.

Und bis eine Grafikkarte, der der Ryzen 5 5500 nicht mehr gewachsen ist, in attraktive Preisregionen rutscht, gibt es auch keine leistungsfähigere AM4-CPU mehr, die mehr Performance aus einer solchen GPU herausholte. Deshalb lohnt es sich nach unserer Einschätzung nicht, für ein zukünftiges Upgrade jetzt ein teureres Mainboard zu kaufen.

Welche Nvidia-Grafikkarte kann ich anstelle der Radeon RX 6600 einbauen?

Wir würden derzeit zu einer GeForce RTX 3060 mit 12 GByte raten. Sie ist zwar etwas teurer als die Radeon aus dem Bauvorschlag, hat aber auch mehr Videospeicher. Der ist beispielsweise für KI- und Machine-Learning-Anwendungen hilfreich. Für viele Programmierprojekte ist zudem die CUDA-Unterstützung von Nvidia-Karten von Vorteil. Außerdem ist die 12-GByte-Version aufgrund ihres 192-Bit-Speicherinterfaces schneller als die Variante mit nur 8 GByte Speicher und 128-Bit-Speicherbus.

Spricht etwas dagegen, den Bauvorschlag ohne Grafikkarte, dafür aber mit Ryzen 5 5600G und integrierter Grafikeinheit zu bauen?

Das ist problemlos möglich. Geht es Ihnen allerdings darum, einen kleinen, sparsamen Bürorechner zusammenzustellen, passt unser Mini-Bauvorschlag mit eben dieser CPU (c’t 6/2023, S. 150) besser: Er ist viel kleiner, ähnlich leise und dabei noch rund 200 Euro billiger.

Kann ich den Budget-Gamer auch unter Linux laufen lassen?

Ja, wie im Artikel beschrieben, haben wir die grundlegende Funktionsfähigkeit mit Ubuntu Linux 23.04 geprüft. Es gab nur ein Problem, dessen Lösung wir bereits beschrieben haben: Die Netzwerkverbindung verschwindet bei Dual-Boot-Systemen mit Windows 11. Eine allgemeine Aussage zur Linux-Kompatibilität können wir in Anbetracht der vielen Distributionen nicht machen.

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(bkr)