Für Landschaftsfotografen haben die Wintermonate bisweilen einen entschleunigenden Charakter. Ein großer Vorteil sind die späten Sonnenaufgänge und frühen Untergänge. Während im Sommer die Sonne etwa in München bereits gegen viertel nach fünf über den Horizont lugt und erst nach neun Uhr abends wieder versinkt, verkürzt sich der Tag um einige Stunden bis zur Wintersonnenwende. Dann geht die Sonne erst um acht Uhr auf und schon um halb fünf nachmittags wieder unter. Das ist besonders großartig für Morgenmuffel und jene, die auf dem Weg von der Arbeit ein schönes Bild am Wegesrand bei Abendlicht machen wollen. Natürlich steigert sich dieser Effekt je weiter im Norden man wohnt: Zum Vergleich, bricht der neue Tag auf Rügen am 21. Dezember erst um halb neun an. Trauen Sie sich noch weiter nach Norden, so kommen Sie ab dem 64. Breitengrad (etwa in der Mitte Schwedens) in der Polarnacht an, wo die Sonne sich gar nicht mehr zeigt.
Ebenso wichtig ist die Tatsache, dass der Sonnenverlauf im Winter flacher ist. Das heißt, dass auch während des Sonnenhöchststandes das Licht weicher ist als im Sommer, wo die Sonne, je nachdem wo sie sich in Deutschland aufhalten, gut 40° höher am Himmel steht. Ich fahre sehr gerne im Winter in den hohen Norden Skandinaviens und fotografiere dort das arktische Licht. Im Januar geht die Sonne dort nur so weit auf, dass Sonnenaufgang und Sonnenuntergang direkt ineinander übergehen. Nimmt man noch die Blaue Stunde hinzu, so können wir etwa acht Stunden bei hervorragendem Licht durchfotografieren.
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