IPv6-Zugang fürs LAN nachrüsten

Seite 3: Go, go!

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Gogo6-Tunnel funktionieren zwar auch ohne Zugangsdaten, doch bekommt man dann kein statisches Präfix zugeteilt, über das man dauerhaft seine eigenen Rechner im LAN ansprechen kann. Die Anmeldung für einen Zugang erledigt man über ein Web-Formular, das für Passwort und Benutzerkennung nur Buchstaben und Bindestriche akzeptiert.

Nach erfolgreicher Anmeldung verschickt Gogo6 die Zugangsdaten nochmals an die angegebene E-Mail-Adresse. Das Präfix erhält man dann automatisch bei der Einwahl des Tunnel-Clients, der sich diese Informationen über das Tunnel Setup Protocol besorgt. Auf einem Debian-Linux reicht für die Installation des Gogo6-Clients das Kommando aptitude install gogoc, welches zusätzlich den fürs Routing zuständigen radvd und gegebenenfalls weitere Abhängigkeiten mit installiert. Andere Linuxe führen den Gogo6-Client unter dem Namen gw6c.

Der IPv6-Router transportiert über ein einziges Ethernet-Kabel sowohl IPv6- als auch IPv4-Pakete.

Tunnelt man über Gogo6 ins IPv6-Internet, kann man sich die Einrichtung von radvd sparen. Der Tunnel-Client gw6c erfährt über das Tunnel Setup Protocol (TSP) etwa das Präfix und erstellt daraus automatisch eine Konfiguration für radvd. Seine Konfigurationsparameter erwartet gw6c unter Debian in der Datei /etc/gogoc/gogoc.conf, die man bei einem Tunnel mit Anmeldung um Userid und Passwort erweitert. Der Eintrag server muss auf authenticated.freenet6.net zeigen.

Die automatische Konfiguration von radvd braucht als host_type den Wert router, die Länge des von Gogo6 zugewiesenen Präfixes (prefixlen=56) sowie eine LAN-Schnittstelle (if_prefix=eth0), an der radvd das Präfix verteilt. Im Unterschied zum Sixxs verteilt Gogo6 nur /56-IPv6-Präfixe, mit denen sich aber immer noch 256 eigene Subnetze bilden lassen. Debian startet nun den Client über den Befehl /etc/init.d/gogoc start, der den IPv6-Tunnel und den entsprechend eingerichteten radvd hochfährt.