Python schnell einrichten: So geht's auf Windows, Linux und macOS

Nach der Python-Einrichtung können Sie Module auswählen, die Skripte mit neuen Funktionen ausstatten. Mit virtuellen Umgebungen behalten Sie den Überblick.

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(Bild: Andreas Martini)

Lesezeit: 22 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg
  • Jan Mahn
Inhaltsverzeichnis

Um Python-Skripte zu entwickeln und auszuführen, benötigen Sie nur den Python-Interpreter, der auf fast allen Betriebssystemen läuft. Wir liefern Ihnen im folgenden Artikel Starthilfe für die Installation unter Windows, Linux und macOS.

Programmieren in Python

Zudem erklären wir, wie Sie sich aus dem großen Fundus an Python-Modulen bedienen und wie Sie für Ihre Projekte virtuelle Umgebungen mit venv einrichten. venv versorgt jedes Skript mit den passenden Modulen, damit Sie den Überblick nicht verlieren.

Wenn Sie bei null anfangen und selbst Skripte entwickeln möchten, greifen Sie am besten zur aktuellsten Python-Version. Zunächst sollten Sie jedoch herausfinden, ob Python bereits auf Ihrem System installiert ist – und wenn ja, in welcher Version. Hierzu können Sie die folgenden Befehle auf der Konsole ausprobieren:

python --version
python2 --version
python3 --version

Unter Windows listet der Python-Launcher py.exe gleich alle installierten Versionen auf, sofern vorhanden: py -0

Möglicherweise sind Sie jetzt bereits fündig geworden (Version 3.8 oder neuer) und können direkt zum Abschnitt "Versionen und Module ohne Chaos" springen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Sie keine oder eine alte Version vorfinden. In diesem Fall schaffen Sie gleich Abhilfe. Für den späteren Funktionstest können Sie mit einem Texteditor schon mal ein einfaches Python-Skript namens meinskript.py anlegen, das neben der Version einen kleinen Text ausgibt:

import sys
print(sys.version)
print("Hallo Python-Welt!")

Sie rufen es nach der Installation mit python3 meinskript.py auf – und wissen jetzt auch schon, wie man Skripte ausführt. Jetzt gehts erst einmal an die Installation von Python, die je nach Betriebssystem anders abläuft.

Hinter Versionsnummern von Python wie 3.10.2 steckt das System Semantic Versioning. Sehr selten ändert sich der erste Teil, die Major-Version (im Beispiel der Versionsnummer: die 3). Häufiger gibt es eine sogenannte Minor-Version, im Beispiel die 10. Jede Minor-Version bringt neue Funktionen mit. Die Python-Software-Foundation gibt üblicherweise im Jahresrhythmus solche Minors heraus, der angepeilte Zeitpunkt für das nächste Update ist Oktober 2022. Am Ende steht eine Patchversion wie 2, die in diesem Fall besagt, dass die Foundation schon zweimal mit Bugfixes nachgebessert hat. Solche Bugfixes erscheinen auch für ältere Minor-Versionen (in der Regel alle zwei Monate über einen Zeitraum von insgesamt 18 Monaten), mit Sicherheitsupdates kann man sogar fünf Jahre lang rechnen.

Auch wenn die Python-3-Versionen grundsätzlich abwärtskompatibel sind, ist es eine gute Idee, ein Skript mit der Minor-Version auszuführen, für die es entwickelt wurde. Bei der Installation von Python 3.10 wird eine ältere Version 3.9 daher auch nicht ersetzt, stattdessen wird die neue Minorversion zusätzlich installiert. Das steinalte Python 2 sollten Sie – wenn möglich – meiden, da es schon über zwei Jahre nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Beachten Sie allerdings, dass Sie nicht alle Python-2-Skripte mit Python 3 ausführen können, weil Funktionen geändert oder abgeschafft wurden. Teilweise ist Handarbeit im Code nötig. Demnächst läuft auch für Python 3.7 die Zeit ab: Laut aktueller Planung ist am 27. Juni 2023 mit Sicherheitsupdates Schluss.

Einen guten Überblick über die Lebenszyklen der einzelnen Versionen liefert der englischsprachige Wikipedia-Artikel "History of Python".

Mehr Infos
  • Die Python-Installation unter Windows, Linux und macOS geht leicht von der Hand.
  • Um Chaos zu vermeiden, sollten Sie von Beginn an mit virtuellen Umgebungen (venv) arbeiten.
  • Das Rundum-Sorglos-Paket Anaconda erleichtert den Umgang mit Modulen und venvs.