Tipp: iMac mit HDMI-Videograbber als Monitor nutzen

Bei vielen Nutzern ist der iMac der größte Screen im Haus. Kann man aus ihm vielleicht einen Bildschirm für andere Geräte machen? So geht's.

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Meinen iMac 5K möchte ich gerne als externen Monitor für mein MacBook nutzen. Lässt sich das über günstige USB-Stecker mit HDMI-Eingängen realisieren?

Es gibt einige Fallstricke, aber grundsätzlich können Sie mit einem HDMI-Capture Device (auch „Capture Card“ oder „HDMI-Video-Grabber“ genannt) beliebige HDMI-Geräte an Ihren iMac anschließen. Einen USB-C-Mac verbinden Sie über einen HDMI-auf-USB-C-Adapter wie Ankers Power-Expand+ (13 Euro) oder ein USB-C-auf-HDMI-Kabel, etwa von Uni (rund 16 Euro).

Das klappt über den UVC-Standard treiberlos und auch mit einem MacBook. Das Signal können Sie sich dann beispielsweise im QuickTime Player auf dem iMac anzeigen lassen. Dazu klicken Sie auf dem iMac unter QuickTime in der Menüleiste auf „Ablage > Neue Bildschirmaufnahme“.

Nun öffnet sich das Aufnahmefenster. Klicken Sie auf den nach unten zeigenden Pfeil rechts neben dem Aufnahmeknopf und wählen im Drop-Down-Menü den Videograbber unter „Kamera“ aus. Falls Sie den Ton via HDMI auch auf den iMac-Lautsprecher schicken wollen, setzen Sie unter „Mikrofon“ ebenfalls einen Haken.

Bei Qualität wählen Sie „Maximal“ aus. Der iMac zeigt nun das Bild Ihres MacBooks im Fenster an, mit Cmd + F wechseln Sie in den Vollbildmodus. Die Auflösung lässt sich an Ihrem MacBook in den Systemeinstellungen unter „Displays“ verändern.

Über einen HDMI-Grabber zeigt ein iMac das Bild eines MacBooks an.

Ganz ohne Qualitätsabstriche klappt das allerdings nicht: Billige Adapter nutzen meist den langsamen USB-2.0-Standard und bieten oft nur eine geringere Auflösung wie Full HD (1920 × 1080 Pixel). Das genügt zwar, um einen Film anzusehen, die macOS-Oberfläche sieht aber auf einem 5K-Display sehr grob aus. Je nach Stick kann auch die Bildwiederholrate auf 30 Hz beschränkt sein, was sich in ruckelnden Animationen bemerkbar macht. Nicht alle Adapter zeigen zudem kopiergeschütztes Material an, etwa von Apple TV+.

4K-fähige Capture Devices unterstützen auch eine Bildschirmskalierung, Text wirkt auf 5K-iMacs aber etwas unscharf.

Viele Hersteller bewerben ihre Capture Devices als 4K-fähig, allerdings bezieht sich das manchmal nur auf das Eingangssignal. Oft speisen diese trotzdem nur ein Full-HD-Signal in den Mac ein. Ein Produkt, das 5K-Auflösung bietet, ist uns bislang nicht bekannt. Es gibt aber etwas teurere HDMI-Grabber mit USB-3.0-Anschluss, die auch 4K (3840 × 2160 Pixel) bei 60 Hz zeigen können. Ein passender Kandidat wäre etwa das HD60 X von Elgato (etwa 170 Euro).

Bei diesem Modell bemerkten wir vereinzelt leichte Latenzen, die im Office-Betrieb aber kaum störten. Zwar gab es hier einen High-DPI-Modus, allerdings wirkte Text trotz 4K-Signal auf dem iMac immer noch etwas unscharf. Als kurzfristige Lösung für mehr Bildschirmfläche schafft ein HDMI-Grabber zwar Abhilfe, ein externer 4K-Monitor liefert unterm Strich aber bessere Ergebnisse.

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(hze)